Hallo Alex,
Zitat:
Helligkeit der Starlink-Sats hatte ich nie festgehalten
Dafür bist Du hier aber recht deutlich geworden (Zitat:
Die Satelliten sind massiv sichtbar.). Mir gleichzeitig Ablenkungsmanöver zu unterstellen, überrascht mich dann doch. Gerade weil wir hier einen wissenschaftlich orientierten Diskurs führen und viele mitlesen. Aber egal!
Zitat:
…aber es gibt ja dieses Video im Wiki, wo bei Minute 1 der Trail an einer bekannten Konstellation vorbei zieht: Delphinus.
https://de.wikipedia.org/wiki/Starlink Hier kann man gut abschätzen, dass die Starlinks zu Beginn eine Helligkeit etwa zwischen eta Del und theta Del hatten, also um die 5.5mag (Fakt1).
Entschuldigung, Alex, Dein „Fakt“ bezieht sich auf die Satelliten in ihrem Transferorbit (das zeigt das Video mit Satelliten auf einer Perlschnurr). Das hatte ich oben schon einmal angemerkt. Du darfst das nicht einfach ignorieren.
Zitat:
Diese Sats waren in 440km Höhe ausgesetzt und sollten sich auf 550km anheben, womit sie 25% höher und die Kantenlängen um 20% reduziert sind. Rückstrahlung geht über Fläche, also (1-0.2)**2=0,64 oder nur noch 64% bei 550km Höhe (Fakt2).
Dieser „Fakt“ nimmt das Video als Skalierung (Helligkeit etwa zwischen eta Del und theta Del). Die ist wiederum unzulässig weil Dein „Fakt 1“ schon nicht stimmt.
Zitat:
Dass sie sich uns damit der visuellen Beobachtung des nackten Auges entziehen liegt nahe…
Da Deine Skalierung nicht stimmt, kann man das gar nicht genau sagen. Ich nehme aber zur Kenntnis, dass Du mittlerweile vorsichtiger bist (Zitat:
Die Satelliten sind massiv sichtbar.).
Zitat:
…und nun kann man sich darüber streiten, wie wahrscheinlich es ist, dass einem so ein Ding ausgerechnet durch´s Bildfeld fliegt. Ok. Aber es gibt ja noch andere Argumente.
Darüber müssen wir uns nicht streiten weil m.E. Michael Vlasov das schon geklärt hat (
http://www.deepskywatch.com/Articles/St ... ation.html). Ich möchte Dich bitten, meine bisherigen Rückmeldungen zu berücksichtigen. Wiederholungen sind für mich und die Mitleser ermüdend.
Zitat:
Jetzt kommt´s aber! Da soll es BIS ZU 7500 Sats geben, die in nur 340km Höhe fliegen - die Anzahl muss ja nicht ausgereizt werden. Verstanden. Aber bei 340km Höhe liegt die Vergrößerung der scheinbaren Fläche bei 67% (Fakt3).
Auch dieser „Fakt“ hängt von deinem ersten „Fakt“ ab, den Du jedoch falsch angesetzt hast. Insofern kann man das schwer bewerten. Darüber hinaus frage ich mich gerade, wie lange die Satelliten in dieser Höhe überhaupt im Orbit bleiben können. Der Luftwiderstand sollte dem schnell ein Ende bereiten, ich kann es aber nicht sicher einschätzen.
Zitat:
Wenn ich nun diese vergrößerte Fläche (Faktor 1,67) in die Definition der Magnituten (
https://de.wikipedia.org/wiki/Scheinbare_Helligkeit) in den Taschenrechner eingebe - "LOG" ist der benötigte 10er Logarithmus - erhalte ich eine Magnitudendifferenz von 0,56. Also sind einige Starlink-Sats zu erwarten, die um die 5 mag haben werden (Fakt4).
Auch dieser „Fakt“ hängt von deinem ersten „Fakt“ ab und ist damit zweifelhaft.
Zitat:
Genug Fakten?
Du wirst bemerkt haben, dass ich Deine „Fakten“ allesamt in Anführungsstrichen schreibe. Ich glaube nicht, dass das wirklich Fakten sind weil Deine Grundannahme angreifbar ist. Ich habe in der Physik gelernt, wie unumgänglich eine solide Argumentationsbasis ist und dass man sich dieser unbedingt versichern muss.
Zitat:
OB die nun wirklich schwarz angepinselt werden, lassen wir mal dahin gestellt.
Ich halte das auch für egal, wie ich schon oben geschrieben habe.
Zitat:
Dass bei den ersten 60 schon nach kurzer Einsatzdauer einer dabei war, wg. dem ein Ausweichmanöver eines ESA-Satelliten geflogen werden musste, zeigt schon das hohe Risiko eines Zusammenpralls, der viele neue Risikopotenzialträger erzeugt. Das kennst Du, Thomas, ja aus Deinem Job. Und dann ist da das Problem der zu erwartenden gestörten Kommunikation.
Das habe ich ja schon oben als das wahre Problem angesprochen. Es freut mich, dass Du dem Weltraumlagezentrum doch einen gewissen Nutzen zugestehst.

Allerdings hat das mit der VdS-Mitteilung nichts zu tun. Und nur darum ging es mir in meiner Erwiderung zu Beginn.
Zitat:
Das Problem unserer Gesellschaft und ihrer Unternehmen ist wirklich, wie Thomas bereits erwähnt hat, dass erst mal Fakten geschaffen werden und neue Produkte plaziert, deren Auswirkungen erst Mal egal sind - Hauptsache das Unternehmen hat Umsatz gemacht. Auf Kosten vieler Anderer! Seien es nun Amateurastronomen oder Professionelle oder eben Themen auf völlig anderen Gebieten.
Ja.
Zitat:
Daher sollten Unternehmen frühzeitig gebremst werden können. (Heute ist es in Mitteleuropa auch nicht mehr nachvollziehbar, dass mancher Autofahrer seinen Ölwechsel im Wald erledigt hat.) Und daher ist jeder Aufschrei richtig und wichtig, denn bereits das Gefühl muss einem doch sagen, dass Starlink auch negative Auswirkungen hat, die sicher VORHER abgeschätzt werden müssen. Und Genehmigungen auch wieder entzogen werden können müssen.
Durchaus, aber nicht
jeder Aufschrei ist richtig, es kommt auf den Inhalt an. Andernfalls kann man in der Masse der Informationen schnell als unseriös abgetan werden. Und Abschätzungen sind eben per se theoretischer Natur. Deine obige Kritik an dieser Vorgehensweise ist daher nicht angebracht.
Zitat:
Daher: völlig richtig, das VdS-Statement und es sollte international noch viel mehr Druck ausgeübt werden. Aber wer tut´s wenn man nicht selbst?!?!
Das wäre richtig wenn die größte Amateurvereinigung in Deutschland eine faktenbasierte Pressemitteilung herausgeben würde statt unbelegte Behauptungen zu publizieren, die man in wenigen Schritten widerlegen kann. Und da es immer solche „Erbsenzähler“ wie mich gibt, endet das schnell darin, dass die VdS nicht ernst genommen wird. Das wiederum schadet der Sache und der gesamten Community. Ich jedenfalls möchte mit sowas nicht gemein gemacht werden. Merke: Behauptungen aufzustellen ist leicht, diese jedoch zu untermauern ist oft ein schweres Unterfangen.
Mir ist in diesem Zusammenhang noch etwas aufgefallen, was ich in letzter Instanz jedoch nicht erklären kann. Die VdS-Mitteilung bezieht sich explizit auf gestörte Astrofotografie. Als Laie auf diesem Gebiet höre ich jedoch immer wieder, dass die Fotos i.d.R. sehr lang mittels Summierung vieler Einzelaufnahmen belichtet werden. Wenn das so ist, müssten Satellitenspuren simpel eliminiert werden können (z.B. Median-Mittelung). Da würde mich die Meinung der Fotografen interessieren.
Gruß, Thomas