Hallo Martin,
Danke für den Anstoß zur Diskussion! Ich versuche einfach mal kurz meine persönliche Sicht mal kurz darzustellen. Verweise aber vielleicht darauf, dass der Vorschlag im Raum stand, einzelne Punkte in extra Threads zu diskutieren. Das wäre vermutlich übersichtlicher.
Jedenfalls, hier meine Gedanken:
1.: Die Ausführungen zu "am Tropf hängen" sind so denke ich einfach sachlich leider nicht richtig. Die VdS macht mit dem Journal natürlich in keiner Weise Gewinn, sondern das Journal ist eine Leistung für die Mitglieder. Sven hat denke ich noch mehr Einblick, aber ich glaube absolut sicher sagen zu können, dass Anzeigen-Einnahmen keinerlei Einfluss auf die Höhe des Mitgliedsbeitrages haben können. Wir drucken in etwa so viele Journale wie es Mitglieder gibt, das Journal ist gar nicht im freien Verkauf. Ein wenig ratlos hinterlässt mich Dein Vorschlag für ein Online-Abo: Jedes Mitglied bekommt doch bereits jetzt die PDF-Version aller Journale gratis (das ist Dir sicher bekannt, aber doch nochmal der Link):
https://www.vds-astro.de/index.php?id=284
Es wurde auch schonmal die Frage aufgeworfen, ob die Kosten gesenkt werden könnten, wenn einzelne Mitglieder auf die Printversion freiwillig verzichten. Der Unterschied ist aber deutlich kleiner als man vielleicht denkt, und realistisch müsste man dann diesen Mitgliedern den Differenzbetrag auch vom Mitgliedsbeitrag abziehen, oder? Wie gesagt, sind auch weniger Euro als man denkt: ein großer Teil des Journals entsteht danke euch allen ja ehrenamtlich, und ein anderer großer Kostenpunkt (fertiges PDF erstellen) fällt auch ohne Druck an. Es wären wirklich nur die reinen Druck- und Portokosten...
Was "Abenteuer Astronomie" angeht, Du hast ja mitbekommen, ein guter Teil des Teams dort macht weiter. Einer der neuen Chefs ist ein guter Bekannter, wir sind bereits in Kontakt, und ich würde mir eine wie auch immer ausgestaltete Kooperation wirklich wünschen.
2.: Hier kann sich Sven sehr viel kompetenter äußern. Allerdings, ich gebe zu bedenken, dass die langen Vorlaufzeiten auch mit der engen Einbeziehung eines großen Kreises an FG-Redakteuren zu tun haben, und damit, dass die Endproduktion des Journals außerhalb der VdS passiert. Ein großer Verlag wie Spektrum, der alles quasi intern macht kann agiler sein, allerdings ist der zeitliche Unterschied kleiner als oft gedacht wird.
3.: Die Redaktion agiert doch vollkommen selbständig? Es gibt einen gewissen personellen Überlapp, aber das ist einfach den Leuten zu verdanken Dich sich enorm einbringen wollen, und keineswegs so vorgeschrieben. Tatsächlich war genau diese Eigenständigkeit in letzter Zeit öfters Anlass für Diskussionen mit Mitgliedern. Der Vorstand redet der Redaktion aber wirklich nicht hinein, und ich finde das echt auch gut so. Ist bei allen großen wissenschaftlichen Journalen eigentlich genau so...
4.: Die Satzung der VdS sieht die MV nunmal als höchstes Organ vor. Gegen Online-Wahlen gibt es wie Du sicher weisst sehr fundamentale demokratische Bedenken (--> Öffentlichkeit der Wahl), weshalb sie im deutschen Staatswesen z.B. verboten sind. Vielleicht könnte die MV eine dahingehende Satzungsänderung zwar beschließen, ich persönlich würde aber strikt gegen einen solchen Antrag stimmen, aus vorgenanntem Grund. Und das sage ich als jemand, der das Internet sehr schätzt. Sicher, die 2-3% sehe ich auch als echtes Problem. Wir müssen hier Wege finden, die MV attraktiver zu machen. Wir arbeiten auch daran, in Zukunft die Mitglieder öfter zu befragen und einzubinden. Auch Diskussionen wie diese hier gehören dazu. Ich möchte aber auch zu bedenken geben, dass die MV eben eine der wenigen Gelegenheiten ist, wo sich ein Querschnitt des Vereins treffen kann. Sie sind daher sehr wichtig, und die Reise eigentlich wert. Ich würde auch gar nicht sagen, dass man nicht einzelne Themen mal Online zur Abstimmung stellen könnte. Demokratische Wahlen zu Vereinsorganen sollten aber finde ich den gleichen harten Grundsätzen folgen wie Wahlen für öffentliche Ämter.
5.: Das ist sachlich leider nicht richtig. Es nehmen bereits jetzt sehr regelmäßig Vorstandsmitglieder per Videokonferenz teil, und es finden Telefonkonferenzen statt. Niemand ist in irgendeiner Weise von der Mitarbeit ausgeschlossen weil er/sie nicht verreisen kann. Sind Dir denn anderweitige Beispiele bekannt? Falls ja, bitte sage es, wir stellen das sehr gerne ab, nur müssen wir es halt wissen. Auch ist der Vorstand ja nur ein kleiner Aspekt des Vereins. Man kann doch sehr engagiert auch an anderer Stelle mitarbeiten; ein bundesweiter Verein bringt es halt irgendwie unvermeidlich aber mit sich, dass manchmal Reisen anfallen. Ich sage das mal aus der Erfahrung internationaler Kollaborationen: sich niemals persönlich treffen ist billig und umweltschonend, führt aber sehr oft auch zu unnötigen Missverständnissen...
6.: Man muss aber doch kein Verein sein, um in der FG mitmachen zu können! Was die Jugendarbeit angeht, klar, wir sind doch alle für weitergehende Anregungen mehr als offen! Was konkret schwebt Dir denn vor? Ich glaube ich spreche für den ganzen Vorstand, wir unterstützen sehr gerne alle guten Vorschläge mit was auch immer gebraucht wird (und machbar ist

)!
7.: Ich persönlich finde an der Anerkennung langjähriger Mitgliedschaft nichts schlechtes. Das wäre aber ein denkbarer Antrag den Du auf der MV mal zur Diskussion vorstellen könntest: Bringen solche Anerkennungen ein negatives Image mit sich? Wie gesagt, ich glaube nicht, aber das ist ein Punkt wo viel Input sicher sehr hilfreich ist! Vielleicht sollten wir auch mehr Anerkennungen für Nachwuchs-Projekte haben?
Viele Grüsse,
Dominik