Diese Mail kommt jetzt etwas spät, ist aber vielleicht doch für euch interessant. Zum Glück war ich am Morgen des 26.12. in der Sternwarte bei der Kometenjagd, als im Osten um 4h45 plötzlich eine weiße Wolke aufstieg, von der ich auch nicht so recht wusste, was ich von ihr halten sollte. Wenn man nicht an einen Raketenstart denkt und es am Himmel nur viele Cirren gibt, fällt einem höchstens ein aufsteigender Nebelschwaden ein. Dagegen sprach natürlich die fast runde Form und die weiße (und nicht gelbe) Farbe. Als die Wolke ungefähr 30-40 Grad groß war, erinnerte sie mich unwahrscheinlich stark an die Koma von 17P/Holmes beim Ausbruch. An eine Landung von Außerirdischen in Landsberg hatte ich jedenfalls nicht gedacht. Als sie dann größer wurde (>60 Grad), wurde sie recht schnell wieder schwächer und ich konzentrierte mich wieder auf mein Kometen. Leider hatte ich keine Kamera dabei und die Sternwarte hat auch keine All Sky-Kamera. Das werde ich in Zukunft ändern, man weiß ja nie, ob die Russen nicht nochmals so eine Mittelstreckenrakete starten. Während die meisten Beobachter die Wolke nur auf den Bildern der verschiedensten Webcams verfolgen konnten, war es doch sehr interessant, das Ereignis live zu verfolgen, obwohl ich nicht wusste, was ich da beobachtete. Manchmal hat es doch Vorteile, wenn man auch früh um 4h30 in die Sternwarte fährt.
Gruß
Werner
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