An der eidgenössischen Sternwarte der ETH Zürich wurde seit den 50er Jahren ein Zeiss-Coudé-Refraktor für die täglichen Sonnenzeichnungen eingesetzt. Diese Zeichnungen stehen in derselben Tradition wie die Zürcher Relativzahlen seit Rudolf Wolf. Der Refraktor sollte in der Rumpelkammer verschwinden.
Die Sonnenfreunde der Sternwarte Bülach (in der Nähe von Zürich) haben den historischen Coudè gerettet, als Dauerleihgabe der ETHZ, und setzen ihn für die Fortführung der täglichen Zeichnungen weiter ein. Damit ist auch eine langjährige Beobachtungsreihe gerettet.
Gestern habe ich die Sternwarte Bülach besucht und dort von Stefan Meister erklärt bekommen, wie die Zeichnungen genau gemacht werden. Wir werden darüber in SONNE 141 berichten.
Das Gerät brauchte eine Auffrischung, mit Farbe und Säuberung. Die Bülacher Sternfreunde streichen ihre Teleskope bunt, damit Besucher Teleskop, Montierung und Säule leicht unterscheiden können. In diesen Farben glänzt nun auch der Zürcher Coudè. Es ist weiterhin ein erstklassiges Instrument, mit dem die Sonne auf 25 cm Durchmesser projiziert und gezeichnet wird. Die Spezialität ist der mechanisch extrem stabile Projektionsschirm, der in die Stundenachse eingeschraubt ist. Er dreht sich bei der Nachführung mit und erlaubt sehr genaues Zeichnen ohne jeden Zeitdruck.
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P.S.: SONNE 140 ist gerade erschienen. Wer das Jubiläumsheft "40 Jahre SONNE" als pdf lesen möchte, bitte hier:
http://www.vds-sonne.de/