Ich habe das grüne Leuchten der Sonne schon einige Male gesehen und habe ein kleines Bauchgefühl dafür, unter welchen Umständen man es sehen kann. Ich war in der vergangenen Woche gemeinsam mit meiner Frau im Urlaub auf Madeira. Am 1. Juli abends sahen wir vom Hotel aus den Sonnenuntergang im Meer: Die Sonne kehrte kurz unterhalb einer Wolkenbank noch einmal zurück. Ich ahnte, dass dies ein Grüner-Blitz-Abend werden würde und wollte meiner Frau dies einmal zeigen.
Ich wusste, dass man das Leuchten am besten mit einem Fernglas sieht, mit dem freien Auge ist es schwierig. Maike stellte einen fernen Felsen scharf im Fernglas ein. Es ist unzweckmäßig, schon in die Sonne zu blicken, wenn diese noch zum erheblichen Teil zu sehen ist. Es ist bei so tief stehender Sonne zwar nicht gefährlich, aber das Auge wird geblendet und sieht dann das Entscheidende nicht. Als ich das Gefühl hatte, es sei soweit, sagte ich es ihr. Sie war überrascht, wie grün das ist.
Parallel dazu habe ich mit einer Canon-Spiegelreflexkamera und einerm 150er Teleobjektiv ein Bild gemacht. Ich habe absichtlich knapp vier Blenden unterbelichtet, der Automat belichtete damit 1/125s bei f/6,5. Da die Weißabgleichautomatik auf die Sonne losging, war das Bild viel zu rot. Dennoch ist die Sonne schön als grün erkennbar. Für das hochgeladene Bild habe ich das Rot ein wenig zurückgenommen.
Das Bild ist ein Ausschnitt von etwa 1,5° Breite. Die Sonne stand zu diesem Zeitpunkt nur noch etwa eine halbe Bogenminute über dem Horizont (an den Pixeln ausgemessen).
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_________________ Uwe Pilz, Fachgruppen Kometen und Astrophysik/Algorithmen.
Oft benutzte Instrumente: Swarovski SLC 7x50B, Fujinon 16x70 FMT-SX-2, TMB Apo 105/650, Ninja Dobson 320/1440
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