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 Betreff des Beitrags: COMET C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS)
BeitragVerfasst: 01. März 2023, 02:25:33 AM 
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MPEC 2023-D77 :
Zitat:
Q.-Z. Ye reports cometary activity of an asteroidal NEOCP candidate
(initially reported by ATLAS South Africa - M22 on Feb. 22 UT) in prediscovery
images obtained by Palomar Mountain-ZTF (I41) on Dec 12, 2022 UT, noting
a very condensed 2" coma and a straight 10" tail at position angle 230-250 deg.
The object was independently discovered on Jan. 9 UT at Purple Mountain
Observatory, XuYi Station (D29).
https://minorplanetcenter.net/mpec/K23/K23D77.html

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Michael Möller (MMI)


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BeitragVerfasst: 01. März 2023, 02:35:22 AM 
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siehe auch CBET 5228:

http://www.cbat.eps.harvard.edu/iau/cbe ... 005228.txt

COMET C/2023 A3 (TSUCHINSHAN-ATLAS)

Helligkeit ca. 18 mag, H = 7.0, 2.5n = 8,

Komet kann Ende September 2024 ca. 1 mag hell werden,

nachfolgend eine kurze Ephemeride für jeweils 00 UTC (Guide 9.1):


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C2023A3.png [ 90.4 KiB | 335577 mal betrachtet ]

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Michael Möller (MMI)
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BeitragVerfasst: 01. März 2023, 08:07:44 AM 
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in der comets-ml wird der Komet schon auf negative Helligkeiten hochgejubelt! Seriös? Früher war man zurückhaltender mit solchen Aussagen...

MMI

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Michael Möller (MMI)


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BeitragVerfasst: 01. März 2023, 08:21:41 AM 
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Sam Dean lehnt sich in der Mailingliste weite aus dem Fenster, in dem er in Erwägung zieht, der Komet könnte im nächsten Jahr eine negative Magnitude entfalten. "Wahrscheinlich", schreibt er. Sam vergleicht die Erscheinung mit den Erfahrungen anderer Kometen.
Er hält es für "extrem wahrscheinlich", dass der Komet das Perihel überlebt, Er schätzt die Größe auf 7 k Kilometer, ganz ordentlich.

Qicheng Zhang entgegnet, dass dynamisch junge Kometen "weit draußen" überproportional hell seien, und dass zudem das Überleben des Kometen nicht gesichert sei.

Dazu einige Anmerkungen.
Der Komet ist derzeit 7 AE von der Sonne entfernt. Das ist weit jenseits der Eisgrenze. Die jetzige Gasentwicklung beruht auf leichtflüchtigen Verbindungen, CO2 zum Beispiel, Sublimationstemperatur -56°C unter Atmosphärendruck und noch niedriger im freien Weltall. Diese sind bei dynamisch alten Kometen längst aus den oberflächennahen Schichten verschwunden. Aber dynamisch junge Kometen zeigen so weit entfernt schon Aktivität. Diese Aktivität darf man nun nicht mit n=4 auf die sonnennahe Umgebung für Entfernungen unter 2 AE extrapoliren. Das hat Sam zwar nicht getan, sondern mit anderen Kometen verglichen. Aber für "wahrscheinlich" reicht es aus meiner Sicht nicht, vielleicht für ein "möglicherweise".

~

Sam weist darauf hin, dass der Komet zum Perihel ziemlich genau zwischen Sonne und Erde steh. Dann freilich nicht beobachtbar. Aber in den Wochen davor und danach könnte die Vorwärtsstreuung zu Helligkeit beitragen.

~

Der Komet ist bis zum Perihel am Morgenhimmel sichtbar, kommt aber dann rasch der Sonne zu nahe.


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BeitragVerfasst: 01. März 2023, 12:07:31 PM 
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Hallo Uwe und Michael

Es stimmt, dass es noch zu früh ist, um zu sagen, ob wir hier eine spektakuläre Erscheinung vor uns haben.
Aber überprüfen wir mal Sams Vermutung anhand von Fakten und
nehmen dazu einen (vergleichbaren) "Normalfall" -

C/2014 Q1 e - 0.9996696 q-0.315 AE
C/2023 A3 e - 0.9997501 q-0.390

C/2014 Q1 wurde bei R-4.9 AE mit rund 17m5 entdeckt.
Ich habe ihn nach dem Perihel in Namibia (bei R-0,4-0.45 AE) bei Elongationen ab 14° als Objekt der 4. Größenklasse fotografiert.
Als er aus dem ganz sonnennahen Bereich herauskam, war das ein wunderschöner Komet (siehe Anhang)

Blicken wir auf C/2023 A3
Wir haben hier Helligkeitsangaben von 17m5 bei 7,5 AE Entfernung.
Sams Vermutung, dass dieser Komet größer ist (als etwa C/2014 Q1), hat daher was.

Was noch mehr für 2023 A3 spricht, ist, dass er im Vergleich zu 2014 Q1 im Perihel und auch danach viel näher an die Erde heran kommt.
Selbst wenn sich der Komet nur wie jener aus 2014 verhält, wäre er schon um mindestens 1 Größenklassen heller.

Ich plane jetzt einmal eine Namibia-Reise - für den Zeitraum 25.9. bis maximal 4.10.2024.
Der Komet steht dort vor dem Monatswechsel zu Dämmerungsbeginn 5-6 Grad hoch.
Der abnehmende Mond stört am Anfang etwas, sollte aber kein Problem sein.

Sollte jemand von Euch Lust haben, mitzufliegen, bitte jetzt bei mir melden - michaeljaeger@gmx.at

Gruß Michael


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BeitragVerfasst: 02. März 2023, 08:28:47 AM 
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Die Diskussionen gehen weiter.

Dan Green erwähnt, dass "solche Kometen" eher mit n=3 als mit n=4 ansteigen. Damit käme er auf 3 mag im Perihel (meine Rechnung: 4 mag), zuzüglich Vorwärtsstreuung.
Dan weist darauf hin, dass die Elongation gering ist, etwas über 20 Grad. Wenn sich die Sichtbarkeitsbedingungen nach dem Perihel bessern, hat der Komet nur noch 4 mag, so Dan.

Insgesamt Ende Oktober besser aus, der Komet steht im nördlichen Schlangenträger. Aber dann ist die Helligkeit freilich wieder gesunken, nach meinen Rechnungen um 2 mag auf (bitte Vorsicht) 6 mag plus Vorwärtsstreuung. Also eher ZTF-Niveau, was Dan auch angibt.

Alan Hale hofft hingegen auf eine prachtvolle Erscheinung, der Komet habe "Potential". Es käme darauf an, so Alan, ob der Komet dynamisch jung sei oder nicht UND ob er staubreich ist (was ein gutes Zeichen wäre). Die bisherigen Berechnungen deuten auf einen dynamisch vorgealterten Kometen hin. Und Alan sagt, dass wir uns auf Medienrummel und Sensationsgier einstellen sollen.

Ich werde den Bahnverlauf selber mal nachrechnen, und melde mich dann. Vorgealtert wäre gut im Sinne der Prognose, weil der Komet dann trotz der dicken Staubschicht schon eine merkliche Aktivität hätte: Was auf einen viel größeren Körper hinweist als das erste Ausgasen eines frischen Kometen mit derselben Aktivität.

~


So ich habe es gerechnet. Die Bahnelemente sind schon "10 Jahre rückwärts" stabil.

In den Bahndaten ist die Exzentrizität 0.999'749 . Der daraus berechnte Aphel-Abstand ist ca. 3100 AE.

Das ändert sich etwas, wenn man in die Vergangenheit schaut, weil die großen Planeten die Bahngeometrie beeinflussen. Im Prinzip ist die wesentliche Änderung in den letzten 10 Jahren geschehen. Ich habe vorsichtshalber mal 2000 Jahre zurück gerechnet.
Das Problem ist die Unsicherheit in der jetzigen Exzentrizität. Ich habe deshalb die rechnung mit dem publizierten Wert und jeweils eine halbe Dezimale mehr und eine halbe Dezimale weniger berechnet. Also eine Unsicherheit in der letzten Stelle angenommen.

Die Exzentrizität verringert sich auf 0,999'66, und zwar in allen Simulationen. Die Periheldistanz ist dann nur noch 2260 AE, also 0,04 Lichtjahre. Die Oortsche Wolke erstreckt sich ungefähr von einem halben bis zwei Lichtjahre. Damit kommt der Komet nicht von dort, sondern ist sehr langperiodisch, mit einer Umlaufzeit von 40 Tausen Jahren.

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BeitragVerfasst: 02. März 2023, 22:42:04 PM 
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So with all the estimates (predictions) in, C/2023 A3 could be as bright as Hale-Bopp or 100 times fainter and look like C/2022 E3. Thank goodness it is a comet and we will have to wait until it reaches perihelion to see what really happens, otherwise there would be no surprises to look forward to. Sadly the initial wild predictions will get reported to the news media and chances are the public will again be disappointed or just maybe for once a wild prediction will actually be correct making the predictor a hero for once, time will tell. No one really knows and all these predictions are nothing more than just guesses, flip a coin.

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BeitragVerfasst: 17. März 2023, 09:37:35 AM 
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Wie nicht anders zu erwarten, flammt zu diesem Kometen immer mal eine Diskussion in der Mailingliste hoch.

Sowohl Alan Hale als auch Sam Dean berechnen die Größe des Kometenkerns auf Grund der Annahme, dass es fast keien Aktivität gäbe: Die Bilder des Kometen gleichen denen von Sternen. Sie kommen auf 20-40 km bzw 6-15 km, also wirklich groß. Charles Morris weit darauf hin, dass es eine Aktivität geben muss bzw. sollte, weil der Körper eine C/-Bezeichnung bekommen hat. Damit würden wir nicht auf den nackten Kometenkern schauen, sondern auf eine Art wenig ausgedehnter Koma. Diese Ansicht teile ich auch.


Sam Dean glaubt auf Berechnungen von find_orb, dass es ein dynamisch neuer Komet sei. Estwas Unsicherheit herrscht darin, wie das Programm die Fehler im Perihel und im Aphel miteinander verrechnet. Sam meint, das programm mache einen guten Job. Aber insgesamt ist dies ein Problem: Nimmt man wenig geänderte Perihel-Positionen an, verschiebt sich das Aphel sonstwohin. Alle schmale Ellipsen sind halt irgendwie gleich.

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BeitragVerfasst: 24. April 2023, 16:37:50 PM 
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Ich konnte den Kometen jetzt zweimal ablichten. Inzwischen ist er auch für meine kleine Öffnung (4") fotografisch kein Problem mehr. Er entwickelt sich ganz gut. Wie hell er wird, werden wir später genauer sehen. Ich habe in AIRTOOLS einfach mal n = 4 eingestellt und dann die Kurve "von Hand" angepasst. Bis zum Perihel dauert es ja aber noch eine ganze Zeit.
Aufnahmedaten: 22.04.2023 00.07 - 00.58 UT, 11 x 4 min, ISO 800, Canon EOS 6D MkII am TSAPO100Q

Viele Grüße

Steffen


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BeitragVerfasst: 14. Mai 2023, 18:11:25 PM 
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Der Komet ist für mich zwar inzwischen sicher erreichbar, eine nenneswerte kometare Aktivität ist auf meinen Aufnahmen aber noch nicht erkennbar. Auch für eine Helligkeitsprognose scheint es mir bisher zu früh. Das MPC ist aber inzwischen meiner Helligkeitsprognose von Ende April gefolgt und nimmt nun die Parameter, die ich hier damals an die Helligkeiten angepasst hatte. :D

Viele Grüße

Steffen


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BeitragVerfasst: 31. Mai 2023, 13:19:42 PM 
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Das SETI-Institut veröffentlich Prognosen, welche bis zu -6m6 reichen. Ausgangspunkt ist das sog. "SETI/Unistellar Network of Citizen Astronomers" . Im Plot sind 8 Messungen eingetragen, die sich wahrscheinlich nicht dazu eignen, einen Aktivitätsparameter zu berechnen:

https://www.seti.org/comet-c2023-a3-cou ... reat-comet

Übrigens : In COBS sind 67 Messungen enthalten ...

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BeitragVerfasst: 31. Mai 2023, 19:06:31 PM 
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Aus den bisherigen Beobachtungen von Steffen und mir (abzüglich einer als unsicher gemeldeten) ergibt sich ein Aktivitätsparameter von 6.9+-0.6, also eine momentan leicht überproportionale Entwicklung. Wie lange diese anhält, ist nicht vorhersehbar. Würde es so bis zum Perihel weitergehen, was sehr unwahrscheinlich ist, dann ergäbe sich rein rechnerisch ein Maximum bei -8 mag. Eine "normale" Entwicklung mit n=4 führt zu einer Helligkeit von 0 mag. Der spekulative Spielraum ist also enorm ...

Angehängt noch die Messdaten von COBS.
Die Streuung der Einzelwerte von Steffen und mir beträgt +-0.08 mag.

CS
Thomas


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BeitragVerfasst: 01. Juni 2023, 07:27:28 AM 
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Wir müssen natürlich beachten, dass der Komet derzeit bei etwa 6,4 AE dahinzieht. Das ist weit jenseits der Eisgrenze.

Ob wir mit n=4 oder n=6 rechnen sollten, hängt davon ab, ob der Komet schon mal in Sonnennähe war. Momentan sind die Elemente hyperbolisch e=1.000332. Das muss weit draußen nicht so sein, da die Bahn durch die großen Kometen beeinflusst wird. Ich habe paar Hundert Jahre zurückgerechnet, es stabilisiert sich in der Gegend von e=1.00009. Damit bleibt er hyperbolisch und hat sogar ein wenig Überschußenergie = "einen Tritt in Richtung Sonne".

n=4 ist die solide Annahme nach jetzigem Wissensstand. m0 ist derjenige für die Entwicklung der leichtflüchtigen Gase. Das ist nur ein erster Anhaltspunkt für die wirkliche Wasser-Entwicklung. Eine Analyse mit den jetzt vorliegenden Messwerten führt zu eine Perihel-Helligkeit von ca. 0 mag, wie Thomas auch schon ausgerechnet hat. m0 ist bei mir 4m9 – in gute Übereinstimmung mit Thomas' Angabe (5m0)

Der Komet ist in großer Helligkeit erst nach dem Perihel zu sehen, zuerst Ende Oktober flach am Abendhimmel, Magnitude bei 5-6 mag nach jetziger Prognose. Vor dem Perihel zieht er durch die Jungfrau und kann bis in den Juni hinein gesehen werden, Magnitude zuletzt 9-10 mag.

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BeitragVerfasst: 02. Juli 2023, 07:25:50 AM 
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Ich für diesen Kometen sagt Ignacio Ferrín einen Zerfall voraus. Auf der Bilder-Mailing-Lste:

Der Komet weist eine zu langsame Helligkeitsentwicklung auf, die für zerfallende Kometen kennzeichnend ist. Die Helligkeit ist seit zwei Monaten unnormal bei 18 mag. Es ist nicht möglich, dass ein Komet bei Sonnenannäherung die Helligkeit beibehält, weil die Temperatur und damit die Sublimationsrate ansteigen. Dieses Verhalten ist unnormal und ein Zeichen des Zerfalls.

C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) is exhibiting a flat zone characteristic of comets that have disintegrated. The comet has been exhibiting the same magnitude (about 18) for two months, which is not normal. A comet can not exhibit a hold in magnitude because by approaching the Sun its temperature goes up and sublimation goes up too. So this behaviour is abnormal and in our opinion is a predictor of disintegration.

Das ist natürlich Unsinn. Der Komet ist weit jenseits der Eisgrenze und wir sehen die Ausgasung leichtflüchtiger Bestandteile. Es ist gut möglich, dass diese in den oberflächennahen Schichten verarmen und die Gasentwicklung zurückgeht. Draus kann man nicht auf die Instabilität des gesamten Gas/Staub-Gemisches schließen.

Unser Thomas hat die Lichtkurve ausgewertet (2 Einträge weiter oben) und erhält unter Einhscluss der letzten Beobachtungen n=5,3 – etwas oberhalb des normalen n=4.

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BeitragVerfasst: 03. April 2024, 06:13:24 AM 
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Stéphane Garro berichtet auf der Mailingliste von einem kräftigen Helligkeitsschub um ein mag auf 11,3 mag innerhalb der letzte ~4 Wochen. Er fragt, ob das ein Ausbruch sein könnte. MMn. ist das die normale Helligkeitsentwicklung.

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BeitragVerfasst: 03. April 2024, 23:16:21 PM 
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Stephane appears to be correct that A3 has brightened significantly in the past few weeks. This was my reply to Stephane on comets-ml. "On March 18 and April 3 UT I collected 600 second images of C/2023 A3. You are correct that A3 has brightened significantly since March 18 when one looks at these 2 images. Unfortunately, I did not collect data to make accurate magnitude calculations of the comet on either night. The star field around A3 on March 18 had no stars brighter than about magnitude 10, but on April 3 the stars around A3 were much brighter with many of magnitude 8-10 for comparison. This should be a fair comparison since the same equipment was used to collect both images and the images were each 600 seconds."


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BeitragVerfasst: 04. April 2024, 10:38:45 AM 
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C/2023 A3 on 2024 April 4 was magnitude G=11.0 as calculated from 20x30 second images taken thru a green filter in an aperture diameter of 1.7'. Despite looking brighter in the image from April 3 the software calculations do agree that the comet is still following the predicted magnitude curve as Uwe has noted.


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BeitragVerfasst: 05. April 2024, 13:45:12 PM 
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Inzwischen kann man glaube ich ganz gut sagen, dass der Komet sich bisher voll an die MPC-Prognose hält. Ausbrüche kann ich nicht erkennen...


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BeitragVerfasst: 13. April 2024, 15:54:49 PM 
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Schaut auch bei mir gut bisher gut aus. Ein Bild vom 12.4. das auch die innere Koma gut zeigt. Der Schweif ist nun 4' lang. Im C14 sah er bei 120x gut kondensiert mit 1' Koma aus. Gruß Michael


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BeitragVerfasst: 02. Mai 2024, 02:44:09 AM 
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C/2023 A3 on the evening of 2024 April 30 was magnitude G=10.6 as calculated from 12x15 second images taken thru a green filter in an aperture diameter of 3'. The comet has a nice tail and a yellowish coma.


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BeitragVerfasst: 02. Mai 2024, 22:08:34 PM 
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Die Entwicklung des Kometen ist etwas ins Stocken geraten. Ich habe deshalb meine Aufnahmen hervorgeholt und nur den inneren Komabereich mit fester Aperturgröße gemessen. Es scheint, dass der Phaseneffekt (Rückwärtsstreuung an Staubteilchen) kurzzeitig für einen Helligkeitszuwachs gesorgt hat. Dass der Effekt so stark ist, hätte ich allerdings nicht erwartet. Die Koma des Kometen scheint jedoch zur Zeit praktisch gasfrei zu sein.
Ich hänge ein Diagramm mit meinen Messungen der letzten Monate in einer Apertur von d=50000km (mit Grünfilter) an, wo auch die Veränderung des Phasenwinkels eingetragen ist.

CS
Thomas


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BeitragVerfasst: 03. Mai 2024, 06:05:22 AM 
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Lieber Thomas, ich habe verschiedene Kurven zeichnen lassen. Ich sehe nichts, was sich nicht mit Saharastaub erklären ließe. Ich habe den Einfluß des Phasenwinkels [gelöscht, s. etwas weiter unten]
~

Ich hatte den Kometen diese Woche vor dem 12-Zöller und konnte einen ausgeprägten Stabschweif und einen schmalen Gasschweif sehen.


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BeitragVerfasst: 05. Mai 2024, 11:23:57 AM 
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03.05.2024 22.45 UT. Aufnahme mit 10" / 3.0 Newton und Touptek 2600 MM 5 x 3 min.

Lg
Norbert


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BeitragVerfasst: 07. Mai 2024, 22:19:57 PM 
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Lieber Uwe,

ich würde Deine Berechnungen gern besser verstehen. Deshalb drei Fragen:
1.) ist in Deinen Darstellungen der Phasenwinkel 0° gleichbedeutend mit Opposition (C/2023 A3 Mitte April) und 180° mit Konjunktion?
2.) Steht eine positive Magnitude für Verstärkung?
3.) Kann man die von Dir genannten 0.2mag irgendwo aus den Plots ablesen/ableiten?

Viele Grüße
Thomas


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BeitragVerfasst: 08. Mai 2024, 09:19:53 AM 
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Lieber Thomas, ich fahre zum ITV und antworte erst mal nur kurz. Ich kann danach auch noch mehr rechnen, z.B. andere Partikelgemische.

Ich habe mich auf die Schnelle vertan (mit der Interpretation, nicht mir der Rechnung). Wir brauchen Rückstreuung, Komet steht der Sonne (fast) gegenüber. Ich habe das noch mal gerechnet, diesmal mit einem Partikelgemisch zwischen 0,5 und 5 µm mit einer quadratischen Häufigkeitsfunktion (große sind zur 2. Potenz seltener).
Wir müssen die Helligkeitsdifferenz bei den Phasenwinkeln 11 und 14 Grad ablesen. Skala ist in Magnitudendifferenz.

0 Grad ist Vorwärtsstreuung, also Blick Richtung Lichtquelle. Das brauchen wir nicht. 180 Grad ist Rückstreuung, das ist unser Effekt. 11,5 Grad müssen wir bei 168,5° ablesen, und 14 Grad bei 166. Direkt aus der Rechnung:
Code:
168.5 -5.73538
166.1 -5.8365
-----------------
       0.1
Also nur 0,1 mag. Mit anderen Worten: Es ist nur wenig.

bhmie3 0.5 5 4 0.03 550 1.1 | awkp $1 2.5*log($2)/log(10)+5.8 | tail -n 200 | plotA Winkel mag


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Uwe Pilz, Fachgruppen Kometen und Astrophysik/Algorithmen.
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BeitragVerfasst: 09. Mai 2024, 03:38:53 AM 
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C/2023 A3 on the night of 2024 May 7 UT was magnitude G=10.3 as calculated from 12x10s images taken thru a green filter in an aperture diameter of 3'.


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2023A3_20240507_0641_molason.jpg
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Cheers, Mike
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BeitragVerfasst: 10. Mai 2024, 12:59:16 PM 
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Die Grünfilteraufnahmen 2x150sec ergaben letzten Nacht 10m5. Die Koma ist 200" groß, der Schweif 12' lang Gruß Michael


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BeitragVerfasst: 13. Mai 2024, 21:04:22 PM 
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Hallo zusammen,

am 09.05. (21:00-21:15 UT) konnte ich den Komet C/2023A3 erstmals beobachten. Im 20" Dobson fiel er mir schon bei 74x Übersichtsvergrößerung sofort beim Aufsuchen mit seinem Schweif auf. Ich war überrascht, wie hell der Schweif war. Der Lumicon Comet Filter und der Baader C2 Swan Band Filter unterdrückten den Schweif. Es handelt sich um einen Staubschweif.
Bei 128x Vergrößerung konnte ich ihn über eine Länge von etwa 8 Bogenminuten nachvollziehen. Er war leicht gekrümmt und die vorderen 3 Bogenminuten auffällig hell. Bin sehr gespannt, wie sich dieser Komet weiter entwickeln wird.
Also handelt es sich bei dem auffallend hellen Staubschweif um einen Oppositions-/Reflektionseffekt?

Anbei meine Zeichnung.

Clear skies

Robin


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BeitragVerfasst: 19. Mai 2024, 10:17:48 AM 
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Da wir alle recht gespannt sind, was uns C/2023 A3 in diesem Herbst bieten wird, möchte ich hier ein Update zur aktuellen Helligkeitsentwicklung zeigen. Anfang Mai sind wir noch davon ausgegangen, dass der Phaseneffekt - also Rückstreuuung des Sonnenlichts an Staub zur Zeit der Opposition - zu einem zeitweisen Helligkeitsschub und nachfolgendem Stillstand geführt haben. Mittlerweile ist jedoch klar, dass der Komet tatsächlich bereits für ca. 4 Wochen hinter seiner bisher gezeigten Entwicklung hinterherhängt. Das wird besonders deutlch bei Helligkeitsmessungen im zentralen Komabereich. In die Lichtkurve (Aperturdurchmesser 50000km) habe ich Steffens zahlreiche Messungen mit AIRTOOLS jetzt mit aufgenommen. Eine gemeinsame Lichtkurve hänge ich an.

Nimmt man als Referenzlinie das Modell, das sich aus der Entwicklung des Kometen in den vorangehenden Monaten ableitet, dann erkennt man einerseits einen Phaseneffekt mit maximaler Aufhellung von ca. 0.3mag und dann das Abklingen der Aktivität, das sich wohl noch weiter fortsetzt. Zur Zeit ist der Komet damit etwa
1 Größenklasse schwächer als der Modellverlauf.

Hoffen wir auf baldige Genesung des Kometen ...

CS
Thomas


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BeitragVerfasst: 29. Mai 2024, 16:32:21 PM 
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Ich habe gerade wieder Steffens Ergebnisse eingetragen und habe neu gerechnet: Sowohl bei den Gesamthelligkeiten (2. Bild) als auch bei den konsistenteren Ergebnissen von Thomas und Steffen (erstes Bild) sieht man eine Stagnation.


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BeitragVerfasst: 29. Mai 2024, 21:26:03 PM 
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Lieber Uwe,
ja das sieht inzwischen furchterregend aus. Gestern konnte ich wieder zuschlagen. Mal sehen, was die Auswertung ergibt. Heute bin ich nicht dazu gekommen. Ich habe mir eine größere (gebrauchte) Montierung holen können und war den ganzen Tag unterwegs. Meine alte CGEM hat leider in den letzten Monaten häufig gezickt und inzwischen viel Ausschuss erzeugt. Das gehört hoffentlich der Vergangenheit an, wenn ich die "neue" Montierung in Betrieb habe.

Viele Grüße

Steffen


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BeitragVerfasst: 30. Mai 2024, 06:13:56 AM 
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> wenn ich die "neue" Montierung in Betrieb habe.

Und was ist es geworden? Das interessiert uns doch!

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BeitragVerfasst: 30. Mai 2024, 18:09:21 PM 
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Ich habe jetzt eine GM2000. Aber noch nicht installiert.


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BeitragVerfasst: 30. Mai 2024, 20:02:11 PM 
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Jetzt habe ich mein Ergebnis von Vorgestern. Der Komet stagniert gerade bei einer Gesamthelligkeit von etwa 10,4 mag. Da geht gerade nichts vorwärts. Mal sehen, wie es in den nächsten Wochen aussieht.


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BeitragVerfasst: 31. Mai 2024, 06:23:12 AM 
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Ich habe in meinem Beitrag 4 Einträge weiter oben die Kurve mit den Messungen von Steffen und Thomas aktualisiert. Ich habe neues Material von Thomas erhalten.
Hoffentlich fängt er sich. Er ist jetzt 2,3 AE von der Sonne entfernt, das ist weit innerhalb der Eisgrenze. Der Wechsle "in einen anderen Betriebsfall" kommt als Erklärung erst mal nicht in Frage.

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BeitragVerfasst: 31. Mai 2024, 23:24:55 PM 
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Am 30.5. konnte ich erste Hinweise auf eine äußere grünliche Koma erfassen. Aber bei nicht so prominenten Kometen hat dieser Prozess schon früher eingesetzt.
Wir kennen aus der Vergangenheit die Beispiele, dass hell angesagte Schweifsterne im Maximum dann 2-3 mag schwächer waren. Da gab es nicht nur Kohoutek, 1989 X1 war Austin so ein Fall. Und da fallen uns sicher noch viele mehr ein. Man muss ihn aber noch nicht abschreiben. Der Komet kommt nahe an die Sonne heran. Zumindest fotografisch sollte er im Perihel etwas hergeben.


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BeitragVerfasst: 01. Juni 2024, 13:39:23 PM 
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Mir ist in den 40 Jahren meiner Kometenbeobachtungstätigkeit aufgefallen, das besonders gasreiche Kometen bei einem sonnennahen Perihel einknicken. Hierbei sehen wir eher einen Staubigen Vertreter. Bei den Helligkeitsschätzungen, soweit ich das beurteilen kann, spielt die grünleuchtende Koma eine große Rolle, weil das menschliche Auge hier besonders empfindlich ist. Das könnte bei frühem Auftreten zu einer überschätzung führen und umgekehrt bei Fehlen zu einer Unterschätzung. In Sonnennähe wird die Koma zum großen Teil weggeblasen, dann kommt es auf den Schweif an, wobei der Staub mehr zu Helligkeit beiträgt. So gesehen kann man noch hoffen. Vorausgesetzt der Kometenkern hat genug Substanz.


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BeitragVerfasst: 01. Juni 2024, 17:49:45 PM 
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Ja, das MPC scheint mit in den vergangenen Wochen das Modell angepasst zu haben auf eine schwächere Helligkeit im Perihel. Wenn ihr ein wenig nach oben scrollt, seht ihr am 5.4.2024 in meinem Diagramm H0=5 und n=4. Jetzt wurde das scheinbar korrigiert auf H0=8 und n=3,2 (siehe Diagramm vom 30.05.24). Wenn das kein Versehen war, muss das MPC sich ja was dabei gedacht haben...


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BeitragVerfasst: 02. Juni 2024, 08:39:11 AM 
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Der "Auflösungs-Prophet" Ignacio Ferrin spekuliert auf der Mailingliste über eine Auflösung. Aus meiner Sicht großer Quatsch: Eine perihelferne Auflösung beginnt typisch mit einem Helligkeitsanstieg, weil die Bruchteile eine größere Oberfläche haben.
Sam Dean widerspricht auch. Er führt den Phaseneffekt als Ursache an (den ich nicht für so stark halte) und auch die Tatsache, dass er sich noch nicht sooo lange innerhalb der Eisgrenze (water line) bewegt.

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BeitragVerfasst: 05. Juni 2024, 07:26:39 AM 
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Liebe Kometenfreunde, ich habe mir die "Tragödie" des Kometen gestern im 12-Zöller angesehen. Er wirkte deutlich matter als auf dem ITV vor knapp 4 Wochen: Dort aber besser am Himmel stehend und der Himmel slebst ist auch dunkler. Dennoch enttäuschen, war aber zu erwarten. m1=10m3, der gekrümmte Schweif war viel weniger deutlich zu erkennen als seinerzeit.

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BeitragVerfasst: 05. Juni 2024, 07:26:46 AM 
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Liebe Kometenfreunde, ich habe mir die "Tragödie" des Kometen gestern im 12-Zöller angesehen. Er wirkte deutlich matter als auf dem ITV vor knapp 4 Wochen: Dort aber besser am Himmel stehend und der Himmel slebst ist auch dunkler. Dennoch enttäuschen, war aber zu erwarten. m1=10m3, der gekrümmte Schweif war viel weniger deutlich zu erkennen als seinerzeit.

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BeitragVerfasst: 10. Juni 2024, 07:56:36 AM 
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Ich aktualisiere gerade unsere Kometenseite: Der Komet entwickelt sich wieder!


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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 09:48:40 AM 
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Unsere Messungen im inneren Komabereich mit definierter Apertur (entsprechend 50000 km Durchmesser) bestätigen die langsame Erholung des Kometen. Ich hänge eine aktualisierte Lichtkurve der Beobachtungen von Steffen und mir - teilweise mit Remote-Teleskopen durchgeführt - hier an. Wie Micha weiter oben schreibt, entwickelt sich seit Ende Mai eine noch schwache diffuse Gaskoma. Diese trägt mit dazu bei, dass die Gesamthelligkeit des Kometen nun wieder (fast) normal ansteigt. Drücken wir die Daumen ...

Obwohl der Einbruch der Helligkeitsentwicklung nach der Opposition von verschiedener Seite als Auswirkung des Phaseneffekts gedeutet wird, halte ich das für höchst unwahrscheinlich. In diesem Falle würde ich ein symmetrisches Verhalten erwarten, d.h. die Helligkeitszunahme bei Änderung des Phasenwinkel von 15 auf 3 Grad sollte der Helligkeitsabnahme bei Änderung der Phase von 3 auf 15 Grad entsprechen. Danach sollte die Helligkeit am 12. Mai genauso dicht an der "normalen" Helligkeitsentwicklung des Kometen liegen wie Anfang März. Das ist ganz klar nicht der Fall. Der Phaseneffekt spielt somit nur eine deutlich untergeordnete Rolle.

Eine weitere Erklärungsmöglichkeit könnte rein geometrischer Natur sein und zwar der Projektionseffekt durch Änderung unseres Sichtwinkels gegenüber dem Schweif. Wir schauen aktuell viel mehr von der Seite auf den Schweif als zur Zeit der Opposition und davor.
@Uwe: Kannst Du evtl. mit ein wenig shärischer Trigonometrie den Winkel zwischen Sichtlinie und Schweif (in erster Näherung Bahn des Kometen) als Funktion der Zeit bestimmen? Ich würde dann mal versuchen, die Auswirkung auf die Aperturmessung zu bestimmen (d.h. mit angepasster elliptischer Apertur).

Am Ende ist es auch nicht ausgeschlossen, dass einfach die kometare Aktivität aus einem begrenzten Oberflächenbereich des Kometenkerns gespeist wird und dieser einer veränderten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist (Rotation, Präzession etc.) ...

Leider ist der Komet für uns Nordbeobachter zunehmend schwieriger zu erreichen. Ich versuche aber bestmöglichst dranzubleiben.
CS
Thomas


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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 11:58:11 AM 
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> @Uwe: Kannst Du evtl. mit ein wenig sphärischer Trigonometrie den Winkel zwischen Sichtlinie und Schweif (in erster Näherung Bahn des Kometen) als Funktion der Zeit

Ich mache das. Aber der Schweif zeigt in Anti-Solar-Richtung und nicht in Bahnrichtung. So würde ich es rechnen, ja?

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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 13:00:40 PM 
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Ja, richtig, der Schweif liegt auf der zurückliegenden Strecke also etwa antisolar.


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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 13:06:34 PM 
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Nicht auf der zurückgelegten Strecke: Zum Beispiel im Perihel stehen Ionenschweif und Bahn senkrecht aufeinander:
Bild

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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 13:43:57 PM 
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Hallo Uwe, der Ionenschweif spielt bei C/2023 A3 keine Rolle. Hier geht es ausnahmslos um Staub. Der sichtbare Staubschweif ist natürlich nicht exakt an der Bahn ausgerichtet sondern je nach Teilchengröße, Entweichgeschwindigkeit und Zeit ist des Material von der Sonne weg bewegt worden. Es wäre von daher natürlich super, wenn Du zuerst aus den vorhandenen Bildern (Aufnahmen von vor 3-4 Wochen) die Staubpartikel-Parameter ermittelst und den tatsächlichen Richtungsvektor der "Staubwolke" im Abstand von z.B. 2 Wochen bestimmen könntest. Die vereinfachte Benutzung der zurückgelegten Kometenbahn würde dann dem Fall sehr großer Staubteilchen entsprechen - sicher nicht sehr realistisch aber für eine erste Abschätzung evtl. ausreichend.


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BeitragVerfasst: 11. Juni 2024, 13:53:08 PM 
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Lieber Thomas, ehe ich hier groß rechne: Wir reden aneinander vorbei.

Ich weiß, dass es um den Staubschweif geht. Er ist in 1. Näherung auch von der Sonne weg gerichtet, je kleiner die Teilchen, um so mehr stimmt das. Sie werden strömen zunächst radial vom Nukleus weg und werden dann vom Strahlungsdruck weggeschoben.
Es ist im Bild auch gut zu sehen.
Ein gekrümmter Schweif ensteht (erst), wenn sich die Antisolarrichtung in kurzer Zeit rasch ändert. Weit draußen ändert sie sich nur wenig und die Krümmung ist schwach. Beim Umlauf um ein enges Perhel sieht das anders aus.
~

Ich habe mal an einem Bild von Micha vom 10. Mai den Staubschweif justiert.
cmttail -T20240510 -k2023A3 -N1000 -S1000 -v0.02 -P10 -p2 -B0.2 -X700
Das ist links oben, ihr könnt es mit dem Foto vergleichen. Micha gibt 12' Schweiflänge an. Es klappt gut mit Teilchen zwischen 2 und 10 µm Größe.
Daneben ist eine Simulation von "jetzt", also 10. Juni.

Darunter das ganze heliozentrisch, in der Bahnebene. Der schwarze Balken zeigt zum Frühlingspunkt.

An den geozentrischen Bilder sieht man, dass der Schweif erst mal in Gegensonnenrichtung startet. Die weiter außen liegenden Kompartimente unterliegen der Krümmung, in Bahnrichtung, wo er herkommt. Dass der Schweif aber direkt in diese Richtung ausgerichtet ist, ist keine gute Annahme. Die Antisolarrichtung ist eine bessere.

~

Ich melde mich hier wieder mit Rechenergebnissen.


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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 07:38:36 AM 
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Lieber Thomas, du warst auf der richtigen Spur, danke!

Anbei die Sichtlinien aller 10 Tage. 0 bedeutet, wir schauen "in den Schweif hinein" , er wird (fast) unsichtbar.
Code:
10.3. 14°
20.3. 12°
30.3.  9°
10.4.  4°
20.4.  3°
30.4.  7°
10.5. 14°
20.5. 18°
30.5. 23°
10.6. 27°
Im März /April schauten wir also immer steiler in den Schweif, die Helleigkeit des Schweifs wurde sozusagen Teil der visuell sichtbaren Koma. Das ging allmählich. Nach dem 20.4. wurde der Blick auf den Kometen ziemlich rasch wieder "normal". Die wahrnehmbare Koma-Helligkeit war nun wieder ohne den Schweifanteil, bzw. mit einem viel geringeren.

Ich habe zur Illustration zwei Fotos im selben Maßstab angehängt. Natürlich hat sich der Komet zwischen dem 19. April und 10. Mai entwickelt, er ist heller geworden. Dennoch sieht man auf dem April-Bild, wie steil wir in den Staubschweif blicken.


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gum.jpg
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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 07:54:54 AM 
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Ein interessanter Nebenbefund: Für diese Rechnung brauchte ich heliozentrische Koordinaten. Der Komet stand von der Sonne aus gesehen die ganze Zeit, also mehrere Monate, fast an derselben Stelle am Himmel, er hat sich nur 10 Grad bewegt!. Allerdings verringerte sich der Sonnenabstand von 3,4 auf 2,2 AE. Man kann sagen, dass er fast direkt auf die Sonne zu fiel.

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