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Liebe Sternfreunde,
seit einigen Jahren finden wir Smart-Teleskope auf dem Markt. Als ich vor einigen jahren das erste auf dem HTT sah, war ich ziemlich enttäuscht. Inzwischen ist diese Technik den Kinderschuhen entwachsen. Haupteinsatzgebiet ist die Aufnahme großflächiger Nebelobjekte, was auch gut funktioniert.
Die Firma Dwarflab hat der VdS diese Technik zur Verfügung gestellt. Ziel der Kooperation ist es herauszufinden, welche astronomische Facharbeit mit dem Dwarf-3 möglich ist. Wer einen Vorschlag für ein Beobachtungsprojekt hat, kann sich bei mir melden und um das Leihgerät bitten. Im Gegenzug hätte ich gern einen kleinen Bericht für das Journal, auch bei Fehlschlägen: Auch negative Ergebnisse sind positive Erkenntnisse.
Worum handelt es sich bei dieser Technik?
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Smartteleskope sind durch einen hohen Automatisierungsgrad gekennzeichnet. Sie erkennen den Sternhimmel mit Hilfe von sog. "plate solving", d.h. dem Vergleich mit einer gespeicherten Sternkarte. Die Bildaufnahme ist weitgehend automatisiert, d.h. Serienaufnahmen, Entfernung der Bildfelddrehung im Azimutalmodus, Stacken, Entrauschen: Alles automatisiert.
Das Dwarf-3 hat in der sog. Telekamera 35 mm Öffnung und 150 mm Brennweite. Umgerechnet auf Kleinbild sind das etwa 735 mm. Die Pixelauflösung ist 2,75", die rechnerische Auflösung der Optik beträgt etwa 4". Die Belichtungszeit für Einzelbilder beträgt 120s, die max. ISO-Zahl beachtliche 256.000.
Das Teleskop enthät 3 Filter für Tageslichtaufnahmen, einen sog. Astro-Filter mit erweiterter Rotempfindlichkeit und einen Dualbandfilter [OIII] und H-α. Das Bildfeld beträgt 2,93 Grad x 1,65 Grad. Das sind die technischen Rahmenbedingungen.
Positiv: Fast alles kann manuell eingestellt werden, ein Zugriff auf die Rohbilder ist möglich, die Optik hat Apo-Qualität, wie mein Sterntest ergab. Normalerweise werden Smartteleskope azimutal betrieben, aber das Dwarf-3 unterstützt einen äquatorialen Modus, wodurch das ganze Bildfeld in hoher Qualität benutzt werden kann.
Die großen Astro-Foren haben alle einen Dwarf-III-Zwirn:
Astronomie.de und
Astrotreff sowie
Cloudy Nights. Es geht dabei meist um Lieferverzögerungen, technische Probleme bei den ersten Serien und dann natürlich um die ersten Erfolge.
Was ist in der Kiste?
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Das Teleskop selbst, eine Tragetasche, ein magnetischer Sonnenfilter, Putztuch, USB-Kabel und ein kleines Anleitungsheftchen. Im Netz gibt es eine sehr ordentliche deutsche Anleitung, ich habe sie ausgedruckt.
Ich habe sofort einige Anwendungsgebiete gesehen:
- Bestimmung der Sonnenfleckenrelativzahl aus Fotografien
- Verlauf von Mondfinsternissen
- Kometenfotografie und Bestimmung der Gesamthelligkeit
- Positionen von Kleinkörpern
- Rotation von Asteroiden aus der Helligkeitskurve
- Veränderlichenbeobachtung
- Verfolgung von Bedeckungen, vielleicht sogar Nachweis von Exoplaneten
- Spektroskopie mit Transmissionsgittern
- Dokumentation von Mondfinsternissen
- "tiefe" Deep-Sky-Aufnahmen
- Öffentlichkeitsarbeit und Schulunterricht
- Verfolgung von Supernovae
- atmosphärische Erscheinungen
- Mineralien auf dem Mond identifizieren, an Hand der Farbe
Ich werde einiges davon ausprobiern und hier berichten. Auch ihr könnt freilich eure Ergebnisse hier mitteilen.