Hallo Michael,
ich habe mehrere Varianten solcher Kopplungen gebaut und getestet. Eine leider nicht mehr aktuelle Zusammenfassung findet sich hier:
http://hobbysternwarte-ploesen.de.tl/FLISES.htm
Siegfried Hold nutzt eine Kopplung mit Strahlteiler sehr erfolgreich. Ich habe zwei solcher Kopplungen selbst im Einsatz.
http://www.astro-spec.com/de/produkte/easycoup
Eine noch einfachere Realisierung ist die Faser noch um 10° abzuschrägen und zu polieren. Damit ist das Umlenken auf den Guider und die Einkopplung selbst in Einem kombiniert. Eine solche Kopplung (einen alten Prototypen von mir) hat Klaus Vollmann im Einsatz.
Für mich hat es sich als etwas trickreich herausgestellt, wenn man, wie Shelyak, ein Pinhole davor setzt und dahinter noch abbildende Optik setzt um selbiges auf den Faserkern abzubilden. Das geht nur, wenn man ein genaues Autokollimationsfernrohr besitzt.
Ein Bild meiner neuesten Variante hänge ich mal an. Diese hatte gestern first-light, wobei ich verschiedene Fasern auf ihr Modenrauschen testen wollte (mit MiniSpec und einer Zeilen-CCD).
Hier wird das Licht vom Teleskop zunächst kollimiert, geht durch einen Strahlteiler und wird dann mit einer Linse auf die Faser abgebildet. Diese befindet sich in einem Edelstahl SMA Stecker der zu einem Spiegel poliert ist. Damit lässt sich also der Stern auf die Faser bringen. Am Stecker wird das Licht reflektiert, geht über den Strahlteiler zu einem Planspiegel und wird nach oben reflektiert und dort am Guider abgebildet. Der Eingangsstrahl vom Teleskop wird natürlich auch am Strahlteiler geteilt und man hat damit ein direktes Bild vom Teleskop und die Faser auf dem Guider. Das direkte Bild eignet sich daher gut zu guiden. Es muss also nicht auf einem Pinhole geguidet werden.
Der Umlenkspiegel ist ein einer Schublade untergebracht, sodass er leicht entfernt werden kann. Darunter sitzt eine weitere Faser, die kollimiert wird und über den Strahlteiler das Kalibrationslicht einspeist.
Zuerst hatte ich Bedenken, ob dies effizient genug ist, insbesondere bei den schwachen Spektrallampen. Aber das hat sich gestern nicht bestätigt.
Diese Kopplung benötigt nur ein einziges Teil, das gedreht werden muss (Strahlteilerhalterung). Der Rest kann bei Thorlabs erworben werden.
Nach all meinen Versuchen ist diese Variante bisher die effizienteste!
Natürlich gibt es daneben noch Exoten wie aufgeschmolzene oder geklebte Mikrolinsen direkt auf die Faser und diese dann hinter dem Pinhole eingerichtet. Das erzeugt Pupillenabbildung, was ich allerdings wegen Modenrauschen nicht unbedingt bevorzuge.
Beste Grüße,
Daniel