Liebe "Neulinge",
bin eben erst etwas verspätet auf diesen Thread aufmerksam geworden. Da ich ebenfalls noch nicht allzu lange (knapp 3 Jahre) spektroskopisch aktiv und zudem ein absoluter "Transmissionsgitter-Fan" bin, kann ich nicht umhin, hier meinen Senf dazu zu geben.
Nach meinen ersten Experimenten mit dem SA100 und SA200 musste ich damals feststellen, dass das meiste, was man so im Internet zu diesem Thema findet, - vorsichtig gesagt - hochgradig irreführend ist. Das gilt leider durchweg auch für die Seiten des Herstellers (Paton Hawksley) sowie der einschlägigen "Gurus".
Dies führt dazu, dass diese Gitter bezüglich der Auflösung in den allermeisten Fällen weit unter ihren Möglichkeiten eingesetzt werden infolge "ungünstiger" Konfigurationen. Mit Ausnahme von sehr schwachen Objekten jenseits z.B. 13 mag (Quasare etc.) lässt sich die Auflösung immer drastisch steigern gegenüber den allgemein kolportierten Werten von R=100 bis 200. Zumindest für "hellere" Sterne (d.h. heller als ca. 10 mag ) akzeptiere ich z.B. bei meinen Messungen mit einem SA200 keine Auflösung schlechter als 1000, d.h. die Na-D Linien sollten schon getrennt werden können. Für Wega & Co. kann man auch durchaus 2Å Auflösung hinbekommen. Das Ganze ist kein Hexenwerk, man muss sich allerdings ein wenig mit der Optik der Gitter im konvergenten Strahlengang auseinander setzen.
Meinen Beitrag zu dem Thema findet Ihr in der folgenden SPEKTRUM-Ausgabe ab S. 10:
http://spektroskopie.vdsastro.de/files/ ... trum51.pdf
Ganz verkürzt gesagt braucht man für eine vernünftige Auflösung
- eine möglichst kurze Brennweite
- einen möglichst großen Abstand vom Gitter zum Detektor ("Wenn man die 0. Ordnung sieht, hat man etwas falsch gemacht" (evtl. bis auf Quasare, s.o.))
- ein (u.U. auch 2) Prismen zur Unterdrückung der chromatischen Aberration
- eine S/W Kamera mit genügend feinen Pixeln (zur Vermeidung von Undersampling)
Viele Grüße,
Uwe