Liebe Sternfreundinnen & Sternfreunde,
noch sind wir in der Vorbereitung für die
Sternbedeckung durch das TNO (84522) 2002 TC302 am 11. November, da steht schon das nächste wichtige Ereignis an.
Die Sternbedeckung
Am 19. November 2021 gegen 16:56 UT bedeckt Pluto den Stern UCAC4 336-196144 im Sternbild Schütze. Der Stern hat eine G-magnitude von 13.1 mag (Gaia Magnitude - könnte im visuellen etwas schwächer sein).
Die Bedeckungsdauer ist mit maximal 112,5 Sekunden berechnet und die kombinierte Helligkeit von Stern und Pluto fällt im Falle einer Bedeckung um etwa 1,9 mag ab. Die
Vorhersage hat das Lucky Star Team um Prof. Bruno Sicardy in Paris berechnet.
Der Pfadverlauf
Der Schatten Plutos verfehlt beinahe die Erde. Somit wird nur der südliche Teil des Pfads über Zentraleuropa streifen. Dabei verläuft die südliche Pfadgrenze über den Südosten Österreichs. Der Zeitpunkt der Sternbedeckung verrät es. Ein Ereignis, das um das Ende der Dämmerung herum stattfindet. Damit bleibt nicht viel Zeit, den Zielstern aufzusuchen. Erschwerend kommt hinzu, dass der Stern nur ca. 14 Grad über dem südwestlichen Horizont steht (bei einer geografischen Breite von 50 Grad). Je weiter eine Beobachtungsstation im Süden steht, desto besser.
Dateianhang:
2021_11_19 P9M00 Pluto.gif [ 50.01 KiB | 3139 mal betrachtet ]
Karte des Schattenpfads von Pluto am 19. November. Die Linien parallel zu den Längengraden stellen den Sonnenstand dar. Bei der gestrichelte Linie im Westen Deutschlands steht die Sonne 12 Grad unter dem Horizont.
Die Vorersage ist auch in der
Occult Watcher Cloud aufrufbar. Hier könnt ihr auch die in Occult Watcher gemeldeten Stationen sehen.
Die Herausforderung - Plutos Atmosphäre messen
Pluto hat eine dünne Atmosphäre. Durch Sternbedeckungen kann diese vermessen werden. Wenn der Stern die Atmosphäre passiert, nimmt die Lichtkurve nicht schlagartig ab sondern der Stern wird "ausgeblendet". Das kann nur durch eine Lichtkurve nachgewiesen werden. Dabei müssen Belichtung und Verstärkung der verwendeten Kamera sehr genau eingestellt werden. Die Kombination aus Zielstern und Pluto darf nicht überbelichtet sein, sonst geht der Helligkeitsabfall in der Sättigung des Sensors verloren.
Messungen von Plutos Atmosphäre wurden bereits mit Sternbedeckungen durchgeführt. Hierzu gibt es wissenschaftliche Veröffentlichungen wie z.B. von
E. Meza et al. Pluto's lower atmosphere and pressure evolution from ground-based stellar occultations, 1988-2016 und Konrad Guhl berichtet im aktuellen VdS-Journal Nr. 79 auf Seite 26 darüber.
Die
IOTA/ES hat eine spezielle
Webseite für diese Bedeckung eingerichtet. Dort und auf unserem
Twitter Account (ohne Anmeldung im Webbrowser lesbar) könnt ihr euch über die letzten Neuigkeiten informieren.
Wir wünschen euch viel Erfolg mit der Beobachtung,
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