Liebe Sternfreunde,
als Kometenbeobachter bedauere ich es, dass die Amateure so wenige SPektren von Kometen aufnehmen. Ich weiß, dass dies schwierig ist wgen der geringen Lichtstärke und auch wegen der Eigenbewegung. Für meine einfache Ausrüstung kommt sowieso nur die spaltlose Spektroskopie in Frage.
Mein erstes Eperiment habe ich auf dem Herzberger Teleskoptreffen ausgeführt. Kein Komet für den Anfang, sondern den Ringnebel M 57. Man braucht:
Einen Filteradapter für den Dwarf, so etwas gibt es bei Etsy. Ich habe meines von
hier.
Und ein spektroskopisches Gitter. Ich habe einen
SA-100 von Paton Hawksley benutzt. Der SA-200 ist übrigens ungeeignet. Ihr könnt auch mit einem[url=
https://www.amazon.de/Spektroskopisches ... Zv1S21CrCQ einfachen holografischen Gitter[/url] experimentieren. Ich habe damit aber keine Erfahrungen. Auf jeden Fall ist es so, dass dies nicht "blazed" ist. Blazing bedeutet, dass das Spektrum "auf einer Seite" viel heller ist.
Das Gitter muss so montiert werden, dass das Spektrum längs der langen Achse entsteht. Das probiert man am besten zu Hause mit einer Taschenlampe aus.
Außerdem entsteht das Zentrum des Sektrums etwas mehr als 3 Grad vom Stern oder Nebel entfernt. Der Stern selbst wird auch mit abgebildet, mans spricht von der 0. Ordnung. Mit dem Dwarf ist es nicht möglich, beide im selben Bildfeld zu haben. Vielmehr muss man 3 Grad Rektaszension mehr einstellen. Die Korrektur in RA-Minuten hängt von der Deklination ab, 12m/cos(δ).
Ich gehe davon aus, dass ihr den Dwar äquatorial aufstellt. Sonst sind es 3 Grad Azimut nach links, wenn ihr das SA-100 so herum montiert wie ich, "Nase gegen Nase".
Mein erstes Experiment war M57. Eine Einzelaufnahme mit 2 Minuten Belichtungszeit, das ist das Maximum. Das Erfreuliche: Der Dwarf führt durch das Gitter hindurch nach. Aber er stackt nicht, angehängt ist also ein Einzelbild.
Man sieht M57 3x: H-α und beide [O-II]-Linien, also 496 und 501 nm getrennt. DIes kommt durch die große Dispersion zustande. Gemessen an ν2 Lyrae habe ich übrigens 1,35 Å/Pixel, berechnet 1,33 Å/Pixel. Das braucht man später zur Kalibrierung der Wellenlänge.