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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 10:14:46 AM 
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Danke Uwe für die Berechnungen! Hast Du als Staubschweifrichtung den direkten anti-solaren Vektor angenommen oder hast Du "die Mitte" der simulierten Staubwolke bestimmt? Der erste Fall würde sich ja für die Ausrichtung der kleinsten Partikel ergeben. Liege ich richtig in der Annahme, dass Du diesen Fall genommen hast? Der Winkel zwischen Sehlinie und anti-solarem Vektor entspricht ja dem Phasenwinkel und Deine tabellierten Werte scheinen ziemlich genau diesem zu entsprechen...

Ohne jetzt in meinen Bildern etwas gemessen zu haben würde ich - rein qualitativ - annehmen, dass auch der Schweif-Projektionseffekt symmetrisch ist. D.h. wenn der Schweif am 10.3. und am 10.5. gleich weit aus der Sichtlinie weggedreht ist, dann sollte die dadurch hervorgerufene Schwächung gegenüber Mitte April gleich stark sein. Zumindest wenn man gleiche Staubzusammensetzung und Dynamik annimmt. Die Abweichungen der Lichtkurve vom mittleren Trend sehen jedoch deutlich asymmetrisch aus.

Wie würde sich das Aussehen des Staubschweifs ändern, wenn Du in Deine Simulation einmal nur kleinste Staubteilchen einbringst und im Vergleich dazu nur seeehr große? Vielleicht kannst Du das jeweils für die beiden Zeitpunkte der gezeigten Aufnahmen mal zeigen. Btw, kannst Du bitte nochmal Deine aktuelle Simulationssoftware verlinken - für alle die selbst nochmal nachrechnen wollen :wink:


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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 11:05:22 AM 
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> Hast Du als Staubschweifrichtung den direkten anti-solaren Vektor angenommen o

Ja. Das war das einfachste. Ich habe auch keine fertig nutzbaren Berechnungen, die mir dir Richtung des gekrümmten Schweifs von der Sonne aus gesehen angeben. Die Antisolar-Richtung hingegen ist einfach der heliozentrische Vektor.

> gleich weit aus der Sichtlinie weggedreht ist, dann sollte die dadurch hervorgerufene Schwächung gegenüber Mitte April gleich stark sein.

Hier wirkt aber noch mit, wie sich das Verhältnis Koma zu Schweif verändert hat. Schwache Kometen haben erst Mal nur eine Koma und bei schwach entwickelten ist der Schweif gegenüber der Koma unbedeutend. Das ändert sich mit der Helligkeitsentwicklung.

Was man machen könnte: Einmal für Ende Mai eine Gesamthelligkeit des Kometen berechnen , also den Schweif eingeschlossen. Bekommst du das mit Airtools hin? Diese Helligkeit sollte dann in Kontinuität zu der von Ende April sein.

~

Zu den gewünschten Schweifsimulationen melde ich mich noch mal hier.

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Uwe Pilz, Fachgruppen Kometen und Astrophysik/Algorithmen.
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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 12:04:45 PM 
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Hier die Schweifsimulationen. Ich habe ein eng begrenztes Größenspektrum ausgewählt, das sind dann sog. Syndynen.

Das Java-Programm liegt auf unseren Seiten:

https://fg-kometen.vdsastro.de/Publ/cmtTail/cmtTail.zip

-h gibt eine Hilfe.

Man braucht Bahnelemente dazu, die liegen erstmal bei. In paar Monaten oder noch später muss man die erneuern. Bei alten Kometen muss man die Bahnelmente heraussuchen und per Hand eintragen.

Wenn du, Thomas, das unter Linux probiert hast, dann verlinke ich das innerhalb unserer Kometenseite, damit ihr es beim nächsten Mal gleich habt.


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BeitragVerfasst: 12. Juni 2024, 21:04:44 PM 
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Wenn ich den gesamten Schweif in die Fotometrie einbeziehe erhöht sich die Helligkeit im Vergleich zu meiner Gesamt-Koma-Helligkeitsmessung um 0.3mag. Wohlgemerkt ist das nicht die Messung im Kernbereich. Deshalb zeige ich hier noch eine Lichtkurve mit den visuell-äquivalenten Messungen von Steffen und mir und allen an COBS gemeldeten Daten in diesem Jahr. Ich wähle die Darstellung der heliozentrischen Helligkeit, da hier die Abweichungen vom Trend (aus Daten bis März 2024) am klarsten sichtbar ist.

Ich denke, dass auch der Projektionseffekt nicht ausreicht, um den Helligkeitsabfall zu erklären.

PS: Uwe, Dein Programm läuft auch unter Linux einwandfrei, super!


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BeitragVerfasst: 13. Juni 2024, 05:59:12 AM 
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Ich habe die Simulationssoftware unter Projekte und Publikationen verlinkt. Seit eben gibt es auch eine kleine Starthilfe, 00readme.txt . Dies kann freilich einen Workshop nicht ersetzen.

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BeitragVerfasst: 18. Juni 2024, 06:45:31 AM 
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siehe auch CBET 5404:

http://www.cbat.eps.harvard.edu/iau/cbe ... 005404.txt

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Michael Möller (MMI)


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BeitragVerfasst: 18. Juni 2024, 13:08:43 PM 
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Das CBET berücksichtigt in der Vorhersage den jüngsten Helligkeitseinbruch und rechnet mit n=3 (und nicht 4 wie üblich). Dan merkt hierzu an, dass die meisten nicht-periodischen Kometen n=4 verfehlen und eher bei n=n=3.2 liegen.
Mit dieser Prognose kommen wir auf knapp 2 mag am 7. Oktober. In dieser Zeit wirkt die Vorwärtsstreuung merklich, Dan rechnet mit 1 mag zusätzlich. Ich rechne das irgendwann mal nach.

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BeitragVerfasst: 20. Juni 2024, 09:02:21 AM 
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Die Prognose im aktuellen CBET liegt damit genau in der Mitte zwischen dem (zu) optimistischen Modell, das sich aus den Beobachtungen vor dem 1. Mai ergibt (n=4.3, max: -1 mag) und dem (hoffentlich zu) pessimistischen Modell, das die Beobachtungen der letzten 2 Monate widerspiegelt (n=1.5, max: 5 mag). Ganz schön großer Spielraum und noch Zeit für weitere Überraschungen ...


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BeitragVerfasst: 21. Juni 2024, 14:32:40 PM 
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Hallo,

der Inhalt des (damals noch nicht veröffentlichen) CBET war Thema bei unserem letzten Zoom-Meeting des ICQ-YouTube Kanals. Dan, Charles Morris, Carl Hergenrother, Kacper Wierzchos und meine Wenigkeit haben darüber diskutiert, wie man die unsichere Situation des Kometen am besten im CBET rüberbringen könnte. Derzeit ist die Spannweite an Möglichkeiten ja breit und die Beobachtungsbedingungen erstmal schlechter, so dass derzeitiges Abwarten auch keine großen Mehrinformationen bringen würde. Auch wollten wir keine zu optimistische Prognose - wegen den Medien.

Noch schwieriger war, wie man mit der Vorwärtsstreuung umgehen sollte: Joe Marcus hat Dan seine Vorhersage geschickt, die für die Woche um den höchsten Vorwärtsstreuungswert mit 6 mag Helligkeitsanstieg rechnet! Natürlich wäre dies nur kurzzeitig um den Scheitelpunkt. Joe Marcus schwört aber Stein & Bein darauf. Aber das hängt dann auch von der Grundhelligkeit und den Beobachtungsbedingungen ab. Also... nichts Genaues weiß man nicht und ein Kohoutek-Disaster will man auch nicht. Falls der Komet dann doch heller als erwartet wird, ist die schnelle Informationsverbreitung heutzutage hilfreich, damit die die Öffentlichkeit auch schnell informiert werden kann.

Maik


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BeitragVerfasst: 21. Juni 2024, 17:27:45 PM 
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Ich habe mal die Vorwärtsstreuuung nachgerechnet. Meine Annahmen: Partikelmix zwischen 1 und 20 µm, Streuungswerte von kosmischem Staub aus der Literaturm grünes Licht.
Die Betrachtungswinkel (180° - Phasenwinkel) ist glaube 12°. Damit kommen zusätzliche 4 mag - gegenüber dem Minimum von 120 Grad Elongation wie im Mai.
Die Vorwärtsstreuung kann schon viel sein. Das sieht man am Rand einer Wolke, hinter der die Sonne steht. Manchmal ist das so hell, dass man kaum hinsehen kann.

bhmie3 0.5 10 1.6 1e-5 555 1.1 | awkp $1 2.5*log($2)/log(10)

Nattürlich gibt es hier Raum für Unsicherheit uns Spekulation. Sind die Streuungsparameter die, welche wir im Staubschweif erwarten?

Und noch viel wichtiger: Den Helligkeitsanstieg erfährt nur der Staubschweif. Wenn der Anteil an Emissionsleuchten also an Gas, hoch ist, dann überschätzen solche rechnungen die Vorwärtsstreuung. Gas erfährt Rayleigh-Streuung, das ist nur eine ganz geringe Erhöhung.


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BeitragVerfasst: 23. Juni 2024, 10:55:25 AM 
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In der Mailingliste der NAA habe ich mit Daniel Fischer über die Helligkeitsentwicklung spekuliert. In seinem pessimistischsten Szenario werden es gar nur 7 mag.
Ich füge hier mal meine letzte Antwort und die pdf-Datei mit den Helligkeitsdiagrammen ein, die ich dort gepostet habe:

Ich habe in der angehängten pdf-Datei nebeneinander die heliozentrische Helligkeit und die Gesamthelligkeit dargestellt. Dabei habe ich zuerst alle Daten seit März 2023, dann seit März 2024 und April 2024.
Eingetragen sind alle Ergebnisse aus COBS. Farbig hervorgehoben meine Ergebnisse (FRI02) und die von Thomas Lehmann (LEH02). Für den Fit habe ich nur unsere Ergebnisse benutzt, die wir mit AIRTOOLS von Thomas
Lehmann ermitteln. Bei der Gesamthelligkeit habe ich dann jeweils das Modell dargestellt, das aus dem entsprechenden Fit unserer Ergebnisse herauskam. Betrachtet man nur die letzten Ergebnisse seit April 2024
komme ich tatsächlich nur auf etwa 5 mag im Maximum der Helligkeit. Darf man das? Ich weiß es nicht. Ich frage mich auch, was mit dem Kometen in der Entfernung von 2,5 bis 3 AE passiert ist? Auf jeden Fall
spannend!
Unsere Ergebnisse mit fester Apertur steigen auch wieder leicht. Aber eine Helligkeit nah an 0 mag scheint mir zur Zeit sehr unrealistisch. Womöglich gibt es aber eine neue Überraschung? Ich bin sehr gespannt,
wie es im Herbst weitergeht. Auch wenn ich hoffe, ihn noch ein paar Mal zu erwischen, wird es bei mir langsam eng. Am 20.06.24 ist er bereits gegen 23.10 Uhr in Bäumen verschwunden...


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BeitragVerfasst: 24. Juni 2024, 12:25:58 PM 
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Lieber Steffen, danke vor allem für die Zusammenstellung deiner Ergebnisse. Für mich sieht es jetzt am ehesten so aus, als hätte der Komet stagniert, entwickelt sich jetzt aber wieder weiter gemäß dem normalen Potenzgesetz. Die Anstiege vor und nach der Stagnation unterscheiden sich rein visuell kaum.
~
Erinnert ihr euch an Leonard? Da hatten wir auch Bedenken, nachher wurde alles gut.


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BeitragVerfasst: 25. Juni 2024, 07:35:12 AM 
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Ich war gestern mit dem 12-Zöller draußen. Ein blöder langer Starhopp von Spica, weil die andren Sterne der Jungfrau 10° über dem Horizont nicht zu sehen waren. Zum Glück hatte ich Karten.
Ich bestimmte bei einem Sonnenstand von -13 Grad und nur 7 Grad Höhe des Kometen m1=9m6. Bei 80x und der Luftunruhe dort unterschied sich der Komet nicht viel von einem Stern. War schon eine komische Beobachtung. SQM in dieser Region war 19m2.
Jetzt ist für mich erst mal Schluss mit diesem Kometen.

Wenn er hell genug wird, dann gibt es ein kleines Beobachtungsfenster Ende September / Anfang Oktober noch vor dem Perihel.

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BeitragVerfasst: 25. Juni 2024, 19:10:18 PM 
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Lieber Uwe,
auch bei mir geht es mit ihm zu Ende. Ich werde es heute nochmal versuchen. Aber er taucht jetzt immer früher in der Dämmerung in Bäumen unter. Bis 23 Uhr MESZ habe ich heute noch eine Chance.
Bin schon gespannt wie es mit ihm ausschaut, wenn er wieder auftaucht.

Viele Grüße


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BeitragVerfasst: 01. Juli 2024, 20:16:37 PM 
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Hallo zusammen,

am Abend des 25.06.2024, 21:25-21:35 UT, konnte ich den Kometen C/2023 A3 nochmals visuell mit meinem 12" Dobson beobachten.
Danke, Uwe, für den Hinweis bezüglich schwierigem Star Hopping von Spica aus! Das Star Hopping begann ich mit dem Sucherfernrohr des 12" Dobsons (50 mm Öffnung) von beta Leonis aus, so erreichte ich den Kometen innerhalb weniger Minuten. Der Komet befand sich während der Beobachtung etwa 12° über dem theoretischen Horizont.

Im 12“ Dobson bei 84x Vergrößerung ohne Filter sah ich nur einen kleinen verwaschenen Fleck. Kein Vergleich zur Beobachtung am 09.05.2024, als er hoch am dunklen Himmel stand und durch Oppositionseffekt einen aufgehellten Staubschweif hatte.
Zum Vergleich, die Galaxie NGC 3440 befand sich etwa 20‘ nördlich. Diese war noch viel schwieriger als der Komet. Sie war nur als sehr kontrastarmer flächiger Fleck erkennbar.

Im Anhang befindet sich meine Skizze.

Clear skies

Robin


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BeitragVerfasst: 09. Juli 2024, 00:23:07 AM 
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C/2023 A3 on the evening of 2024 July 7 was magnitude G=9.8 as calculated from 60x10s images taken thru a green filter in an aperture diameter of 3'.


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BeitragVerfasst: 10. Juli 2024, 15:57:47 PM 
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Es gibt einen hochinteressanten Artikel vom Kometen-Altmeister Zdenek Sekanina: "Inevitable Endgame of Comet Tsuchinshan-ATLAS (C/2023 A3)"

Der "unausweichliche" Zerfall des Kometen wird allerdings z.B. von Nick James kontrovers diskutiert, siehe die Mailingliste der BAA

Zumindest aus Sicht meiner fotometrischen Daten gibt es im Moment auch keine Anzeichen für ein solches Szenario. Im Gegenteil: die letzten Messungen im inneren Komabereich sprechen eher für eine langsame Erholung. Im angehängten ersten Plot habe ich zwei Modellkurven eingezeichnet, eine für den Zeitraum vor dem 1. April (blau) und die andere abgeleitet aus meinen letzten Messungen (orange). Beide Kurven zeigen einen durchaus ähnlichen Verlauf.

Wer den Artikel von Sekanina liest, sieht dass dessen fotometrische Datengrundlage die Messwerte von A. Pearce sind, der ein extrem aktiver Beobachter ist - er hat mit Abstand die meinsten Ergebnisse in COBS in diesem Jahr. Allerdings sind seine Messungen (auch bei anderen Kometen) meiner Meinung nach mit Vorsicht zu bewerten und geben nicht unbedingt Gesamthelligkeiten wieder. Ich zeige weiter unten mal die Messungen im Vergleich mit Steffens, meinen (die auch ihre Besonderheiten haben) und visuellen Schätzungen. Man sieht recht deutlich, dass die Messungen von A. Pearce eher mit denen im inneren Komabereich korrelieren. Sie ignorieren die zunehmende Größe der Koma, insbesondere seit dem Erscheinen der ausgedehnteren Gaskoma Ende Mai.


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BeitragVerfasst: 10. Juli 2024, 21:50:03 PM 
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As usual a lot of theories going on with another comet and what will happen to it. Maybe it will get hit by another object and increase in brightness by 1 million times like 17P/Holmes, my theory. Or maybe it will just do what comets do, whatever it wants to because no one on Planet Earth has a clue what lies under its surface. Enjoy the theories and realize that everyone has a right to his or her opinion without being criticized since there is very little knowledge or evidence in any of these theories.

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BeitragVerfasst: 13. Juli 2024, 11:32:37 AM 
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Dan Handahl verweist auf der ICQ-Facebook-Seite auf einen vorläufigen Artikel von Zdenek Sekanina über C/2023 A3:

https://arxiv.org/pdf/2407.06166

Im Folgenden ein (vorläufiger?) Abstract:


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BeitragVerfasst: 14. Juli 2024, 20:42:31 PM 
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Eines der Argument von Sekanina ist, dass der Komet hauptsächlich aus großen Partikeln besteht, was er als eine Zerfallserscheinung ansieht
Nach meiner Analyse besteht der Komet tatsächlich aus großen Partikeln, simuliert 20-300 µm. Lange Partikel leben aber länger. Wenn die Aktivität nachlässt, und das war ja der Fall, dann ist aller Fitzelkram natürlich längst "zerstrahlt".
Wir haben jetzt wieder Gasentwicklung und daraus folgt dann neuer Staub, eben auch kleine Partikel. Das sehen wir dann schon am Schweif.

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BeitragVerfasst: 16. Juli 2024, 09:55:34 AM 
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BeitragVerfasst: 18. Juli 2024, 06:19:44 AM 
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Qicheng Zhang begründet auf der Mailingliste, weshalb sich der Komet aus seiner Sicht normal verhält.
1) Der Komet besteht aus Partikeln im Bereich von 50 µm (µ~0.01, er schreibt β statt µ) und nicht asu Partikeln um 0,5 µm (µ=1). Das sei normal in dieserm Entwicklungsstadium. Hier gehe ich nicht mit, Gasproduktion erzeugt stets ein Stabspektrum, was auch kleine Partiekl enthält
2) Einen Helligkeitseinbruch in Bereich von 2-4 AE hält er für normal. Ich denke, das stimmt, wir haben das schon öfter gesehen. Die Aussagekraft von Afρ wird aus seiner Sicht überschätzt
3) Qicheng zitiert die Theorie, dass dynamisch neue Kometen mehr als 100% aktiv sein können, in dem sie kleine Eispartikel abstoßen, die sich dann unter Gas- und Staubentwicklung auflösen. Wenn dieses Reservoir erschöpft ist, kann es zu einem Produktionseinbruch kommen.
4) Ein "Trümmerhaufen" erzeugt eine ganz andere Art von Koma als die, welche wir sehen. Ein starkes Argument. Insbesondere erzeugt ein zerfallender Komet keine parabelförmige Koma. Diese entsteht, wenn Staub durch das Gas zunächst zur Sonne hin beschleunigt wird, dann durch den Gasdruck von der Sonne weg beschleunigt werden. Ein zerfallener Kern erzeugt keine Gasströmung. Qicheng gibt eine Abströmgeschwindigkeit von 28 m/s an, das stimmt in der Größenordnung mit dem überein, was für meine Schweifsimulationen passt.
Ein Trümmerhaufen erzeugt eine kleine, helle Koma.

Der wesentliche Text im englischen Original:
Zitat:
There's been quite a bit of discussion on this comet here, especially on recent disintegration claims that seem to be drawing increasing outside attention. Others have already commented on and refuted the arguments on phase effect and astrometry, but have skipped over several of the other arguments variously made. As it turns out, those other arguments are also flawed, and a closer examination shows that not only that is no evidence the comet has disintegrated, but that much of the support data indicate that the comet has, in fact, *not* disintegrated:


1. The tail of C/2023 A3 is optically dominated by submillimeter-sized, β ~ 0.01 dust grains instead of micron-sized, β ~ 1 grains. This is completely normal for comets at r > ~2 au, and in fact, comets showing otherwise at this distance are quite rare by comparison. Some other "normal" comets exhibiting similar tail dust include C/2013 A1, C/2013 US10, and C/2021 A1. The micron-sized grains tend to appear at r < ~1 au, possibly as some of the bigger grains fragment under increased sunlight.

2. A slow brightening with a flat/slightly decreasing Afρ from 4 to 2 au is *normal* for a distantly active dynamically new comet of all sizes regardless of whether they disintegrate or not. For just a few examples with published data, see C/2012 S1, C/2013 A1, and C/2017 K2, where the first later disintegrated, the second may or may not have partially disrupted later in an outburst, and the third was much brighter and never did anything of note, yet all showed exactly the same behavior. This also does *not* mean dust production is flat or decreasing; Afρ may be related to dust production, but does not directly quantify dust production, instead only providing a measure of the dust cross section in the coma. All else equal, a comet with flat Afρ but r^-2 outgassing has a dust production rate roughly following r^-1 due to the faster terminal velocity of dust grains entrained in the denser gas outflow. However, even that is a simplification that does not account for changes in dust composition, grain fragmentation, etc. that are known to vary with r, and further decouple Afρ from the dust production rate. Either way, the fact that C/2023 A3's Afρ has remained fairly steady in recent months just like normal dynamically new comets supports that the comet hasn't done anything unusual.

3. Dynamically new comets are often ~100% active. That was the case for C/2012 S1 based on normally gas production rates and its estimated ~1 km diameter, as well as for C/2013 A1 which even had a directly observed ~1 km nucleus. Actually, "active fraction" can easily be above 100% because distantly active comets are known to eject water ice grains that must necessarily sublimate as the comet/the grains approach the Sun, which can elevate water production rate above a sublimating nucleus alone. But ignoring that extra contribution now that the comet is well within the water ice line, the latest published water production rate measurement of ~2e28 molecules/s at r=1.8 au is about the rate expected for a ~100% active nucleus of ~2 km diameter. That's a perfectly reasonable size for a comet nucleus, and substantially bigger than the more common ~1 km nuclei prone to disintegration at similar perihelion distances.

4. A field of active boulders *cannot* physically produce the observed coma. The dust coma has its characteristic parabolic shape because dust grains ejected from the nucleus with nonzero speed are repelled tailward by sunlight. Sunward ejected grains are stopped and turned tailward only after radiation pressure fully negates the initial ejection velocity, which means the dust coma size is set by the dust ejection speed and radiation pressure acceleration (set by β). My latest data from July 14 show the dust coma extending ~25 arcsec sunward, corresponding a dust turnaround distance of ~18000 km (approximating the coma as a paraboloid directed away from the Sun). Since the dust is β ~ 0.01, that means the dust is ejected from the nucleus with a terminal speed of ~28 m/s.

This speed is attained as a consequence of gas drag on the ejected dust grains, and is closely related to the nucleus size. Gas density is roughly equal near the surface of every ~100% active nucleus, but falls off as (distance from nucleus)^-2, so drops to near zero (thus becoming incapable of accelerating the dust grains any further) over a much shorter distance if the activity were on a bunch of hectometer-class (or smaller) boulders than if it were from a single multi-kilometer nucleus. There are a few ways of calculating terminal speed as a function of nucleus size that generally give similar results; here's a detailed step-by-step example, where substituting in the appropriate thermodynamic properties of water finds the observed ~28 m/s terminal velocity of β ~ 0.01 => ~0.1 mm radius dust would be produced by a ~2 km diameter nucleus, which is consistent with the previous point.

A field of still-active boulders would produce a much smaller coma to give a comet-within-a-comet appearance like C/2014 Y4 (or just an elongated pseudonucleus in the early stages, which is just a tail extending from a tiny, unresolved coma still in the process of forming), if the original high-velocity coma produced by the pre-fragmented nucleus hadn't dissipated yet. The narrow stripe within the main coma of C/2011 W3 following that comet's disintegration is a similar feature. Given that nothing has been seen of the sort, that confirms the observed activity is overwhelming coming from a single, big nucleus, and not a bunch of small boulders.

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BeitragVerfasst: 19. Juli 2024, 10:41:56 AM 
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Ein Blick auf die SWAN-Aufnahmen vom 2-15. Juli zeigt die langsame Bewegung des Kometen, Tendenz heller werdend.


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BeitragVerfasst: 19. Juli 2024, 10:42:52 AM 
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Ein Blick auf die SWAN-Aufnahmen vom 2-15. Juli zeigt die langsame Bewegung des Kometen, Tendenz heller werdend.


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BeitragVerfasst: 23. Juli 2024, 09:43:39 AM 
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The monsoon clouds finally parted for about an hour on the evening of 2024 July 23, C/2023 A3 was magnitude G=9.3 as calculated from 8x30s images taken with no filter in an aperture diameter of 3' in clear skies. The color image was taken at an altitude below 7 degrees in hazy skies. The comet has finally started to brighten again over the past few weeks.


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BeitragVerfasst: 23. Juli 2024, 10:49:26 AM 
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dear mike, good to keep us informed as the comet already vanished in our latitudes, cu roland


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BeitragVerfasst: 24. Juli 2024, 10:54:17 AM 
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Gerald Rhemann hat am 23.7. in Namibia tiefe Aufnahmen des Kometen gemacht. Aus den Grünaufnahmen 3x3 Minuten ergibt sich eine Helligkeit von 9m2, das passt sehr gut zu Mikes Beobachtung.
Der lichtschwache Ionenschweif ist dick und 1,5° lang der Staubschweif hat bereits 27'. Einzig ungewöhnlich, die grünliche Koma von 8' scheint etwas elongiert zu sein. Das muss man sich weiter anschauen. Gruß Michael


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BeitragVerfasst: 26. Juli 2024, 16:20:33 PM 
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Noch eine Rhemann-Aufnahme aus Tivoli vom 25.Juli zeigt den Kometen bei 9m2 gemessen aus den Grünaufnahmen mit Astrometrica .
Auch sind beide Schweife sichtbar. Gruß Michael


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BeitragVerfasst: 31. Juli 2024, 10:34:12 AM 
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C/2023 A3 on the evening of 2024 July 31 UT was magnitude G=8.9 as calculated from 10x30s images taken with no filter in an aperture diameter of 3'. The images are not much to look at since they were collected below 5 degrees altitude in a hazy sky near the end of twilight.


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BeitragVerfasst: 31. Juli 2024, 13:34:21 PM 
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Great observation maik. I also measured 8m9 from the 3x60sec green images on the evening of July 30 taken by Gerald at Tivoli. This means that the comet has become brighter by 0m3 mag in 5 days.


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BeitragVerfasst: 01. August 2024, 08:24:09 AM 
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Liebe Kometenfreunde, ich habe gestern die Helligkeitsprognose für die SuW-Rubrik (Oktober) nachgerechnet, das mache ich immer, wenn ich die Fahnenabzüge bekomme.
Auf der Mailing-Liste wird mal wieder alles mögliche spekuliert, Ignacio Ferrín ist wiedre mit Untergangsszenarien vornedrann. Maik musste sogar dämpfend eingreifen.

Die Lichtkurve allerdings zeigt ein im Großen und Ganzen normales Verhalten. Natürlich hatten wir den Entwicklungsstopp im Frühjahr. Aber das lässt sich auch gut erklären: Weit draußen ist die Gasentwicklung ja nicht so stürmisch und es wird nicht so viel Staub mitgerissen. Dieser Staub bleibt dann erst mal liegen und hemmt die weitere Ausgasung. Bis der Komet der Sonne näher kommt und Aktivitätsgebiete aufbrechen. Das ist zumindest ene plausible Erklärung ohne große Spekulationen.

Ich lege eine geozentrische und eine heliozentrische Lichtkurve bei. Der berechnete Aktivitätsparameter ist 3,3. Nicht ungewöhnlich für frische Kometen. Vielleicht steigt er noch ein bisschen, wenn sich der jetzige Trend fortsetzt.


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BeitragVerfasst: 04. August 2024, 11:53:12 AM 
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In wenigen Tagen wird der Komet auch auf der Südhälbkugel in die helle Dämmerung abtauchen. Da also vorerst nicht viel an neuen Daten zu erwarten ist, zeige ich hier die letzten Ergebnisse der auf COBS veröffentlichten Messungen. Wie bereits erwähnt, spielt der Phaseneffekt eine merkliche Rolle. Deshalb habe ich an die Messwerte eine Korrektur angebracht, wie sie sich lt. dem Modell von Schleicher (2010) ergibt. Der Übersichtlichkeit halber sind in der Abbildung nur die Daten von Steffen und mir (beide AIRTOOLS), die Daten von A. Pearce (KOPR) und von C. Wyatt (visuell) dargestellt.

Es zeigt sich wieder, wie schwierig es ist alle verfügbaren Daten in einer Lichtkurve darzustellen und zu modellieren. Ich habe das Standardmodell der Helligkeitsentwicklung daher hier nur auf meine Daten angewandt. Die Abweichung der Messungen von A. Pearce sind aber keine Fehlmessungen sondern einfach Messungen in kleinerer Apertur und daher nicht direkt mit den Gesamthelligkeiten vergleichbar. Hier spielt dann auch der Projektionseffekt des Schweifes eine merkliche Rolle und bedingt einen scheinbar deutlich geringeren Aktivitätsparameter.

Alles in allem scheint der Komet sich bisher ausgesprochen normal zu entwickeln. Nach Berücksichtigung des Phaseneffekts verbleibt auch keinerlei Anzeichen eines Entwicklungsstops im Frühjahr.

Drücken wir die Daumen, dass der Komet bei uns Mitte Oktober vielleicht freisichtig beobachtet werden kann.

CS
Thomas


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BeitragVerfasst: 06. August 2024, 12:03:25 PM 
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C/2023 A3 on the evening of 2024 August 6 UT was 2 degrees above the horizon in Nautical Twilight (Sun 10 degrees below the horizon) when these images were collected. Astrometrica could not find enough good star data in the bright twilight to calculate the comets magnitude.


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BeitragVerfasst: 06. August 2024, 12:32:48 PM 
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looks good, please send also an image 1° above horizon


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BeitragVerfasst: 07. August 2024, 00:14:02 AM 
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My friend Roland, here is the image you requested of C/2023 A3 on the evening of 2024 August 6 that shows the comet 1 degree above the horizon and 1/2 degree above the Tortolita Mountains. As one can see the haze at this altitude is like layers of clouds in this image which is composed of single RGB images each 5 seconds long. I can't guarantee that the object that I have suggested in the image is indeed A3, maybe A3 is in a clearing in the haze and one can see it, but whatever it is, it is very faint at this low altitude. After a one evening reprieve, the monsoon clouds are back so this will probably be my last attempt to image A3, maybe.


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BeitragVerfasst: 07. August 2024, 00:37:02 AM 
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@mike: thanks for fulfilling my request, and i dont dare requesting an image some degrees below the horizon .... never heard of tortolita mountains, but several years ago i reached nearby Wasson Peak in Saguaro NP .... (off topic i suppose, dont care)


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BeitragVerfasst: 07. August 2024, 07:09:13 AM 
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Es gibt wieder frisches Material im Schweif! Ich habe das Bild von Gerald nachgerechnet. Der Schweif bildet sich ganz normal aus Teilchen zwischen 0,5 und 10 µm Größe, das ist meine Standardannahme. Die Lebensdauer der Partikel beträgt wenige Wochen, Rechnung ist mit 10 Tagen. Also auch nichts ungewöhnliches. Ich sehe koma-nah, am Südende einen Überschuss kleiner Teilchen (zweites Bild). Diese habe ich einzeln nachgerechnet, der Überschuss sind kleine Partikel zwischen 0,5 und 3 µm mit kürzerer Lebensdauer von einigen Tagen. Auch das ist nichts ungewöhnliches.
Der schwarze Balken ist 10' lang.
cmttail -k2023a3 -N1000 -T20240723 -S1000 -p0.5 -P10 -B0.167 -X500 -v0.2 -L10
cmttail -k2023a3 -N1000 -T20240723 -S1000 -p0.5 -P3 -B0.167 -X500 -v0.2 -L3 -v0.1 -I0


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BeitragVerfasst: 08. August 2024, 01:32:57 AM 
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C/2023 A3 on the evening of 2024 August 6 was magnitude G=8.5 as calculated from 40x2 second images taken with no filter in an aperture diameter of 2.1'. Using single images Astrometrica could not find enough good star data to due calculations from images taken in hazy nautical (Sun at -10 degrees) twilight skies at an altitude of 2 degrees. So manually averaged 40 images each 2 seconds long into an 80 second stack, used Nebulosity to generate a synthetic flat field on that stack of images and then Astrometrica had good star data to generate a magnitude calculation on C/2023 A3 despite the hazy star field. Note that Astrometrica used the time of the first image in the stack (03:06:06 UT) since that is what the header information of the stacked image provided Astrometrica, but the positions generated were from the calculations on the star data at the middle of the stack which was 03:07:23 UT.


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BeitragVerfasst: 08. August 2024, 07:00:00 AM 
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Thomas Lehmann wies mich darauf hin, dass der Winkel zwischen Antisolarrihtung (=Ionenschweif) und Staubschweif viel größer sei und es sich damit um größere Partikel handeln muss. Als Beispiel führte er ein Bild von Gerald aus unserem Archiv an.
https://fg-kometen.vdsastro.de/pix/test ... p?nr=37440
Dieses Bild zeigt den Ionenschweif über mehrere Grad. Für unsere Überlegungen hier ist nur der Staubschweif wichtig, ich habe das ausgeschnitten.

Eine Simulation mit Teilchen zwischen 30 und 100 µm Größe und einer hohen Lebensdauer von fast einem Jahr gibt diesen Winkel auch gut wieder. Allerdings passt das im koma-nahen Bereich überhaupt nicht. Dort entsteht auf jeden Fall frisches Material. Ich verweise hier auf das Bild von Thomas 2 Beiträge weiter oben, wo gerade der Bereich sehr kleiner Teilchen (antisolar-nahe) einen Überschuss aufweist.

Der schwarze Balken ist wieder 10' lang.

cmttail -k2023a3 -N1000 -T20240723 -S1000 -p30 -P100 -B0.167 -X500 -v0.05 -L300 -t300


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BeitragVerfasst: 08. August 2024, 14:59:03 PM 
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Lieber Uwe, ich habe zum gleichen Zeitpunkt wie Gerald eine Grünaufnahme mit 10cm-Refraktor in Hakos belichtet. Die Ergebnisse aus Deinem Staubsimulationsprogramm habe ich so aufbereitet, dass aus der Punktwolke ein "richtiges" Intensitätsbild wird. Damit hat man die Möglichkeit, einen viel höheren Dynamikumfang darzustellen und auch den viel dichteren Bereich nahe des Kometenkerns aufzulösen. Das Ganze kann dann wie die Himmelsaufnahme astrometrisch referenziert und im Vergleich gezeigt werden (siehe Abbildung rechts unten).

Ich habe mit den Simulationsparametern herumgespielt und am Ende folgende Parameter verwendet:
-p 10.0 -P 200.0 -N 2000 -L 5 -t 300 -v 0.5
Damit kann zwar die Schweifrichtung und mittlere Breite gut wiedergegeben werden, aber im Kopfbereich fehlt viel "Material", wie Du auch schon festgestellt hast. Außerdem ist die Anfabgsgeschwindigkeit mit 0.5km/s extrem hoch angesetzt. Ist sicherlich alles noch verbesserungsfähig, aber mir ging es in erster Linie darum, den hohen Anteil großer Staubpartikel zu bestätigen und das Potenzial einer Darstellung als Graubild zu zeigen.

Viele Grüße,
Thomas


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2023A3_tailmodel_240731_co06.jpg
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BeitragVerfasst: 09. August 2024, 09:46:03 AM 
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Die hohe (scheinbar passende) Anfangsgeschwindigkeit rührt daher, dass in der Version die größenabhängige Geschwindigkeit immer an war. Für die großen Teilchen ist diese Geschwindigkeit erheblich geringer, für 10 µm 0.05 und für 200 µm 0,0025.

Ich schicke dir eine Version, wo man das ordentlich schalten kann.

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BeitragVerfasst: 17. August 2024, 09:08:55 AM 
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Sky and Telescope fasst die gegenwärtigen Erkenntnisse und Prognosen mMn. recht vernünftig zusammen. Der Aufsatz verweis auf die sehenswerte Schweifsimulation von Nicolas Lefaudeux.

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BeitragVerfasst: 11. September 2024, 00:53:28 AM 
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siehe auch CBET 5445:

http://www.cbat.eps.harvard.edu/iau/cbe ... 005445.txt

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Michael Möller (MMI)


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BeitragVerfasst: 13. September 2024, 06:44:42 AM 
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Liebe Kometenfreunde, bei uns hat der Komet ja einen kurzen Auftritt zu Ende des Monats, am Morgenhimmel.

Michael Mattiazzo gelang jetzt schon der Nachweis von Australien aus. Er benutze eine normale SLR mit einem Teleobjektiv. Die Helligkeit ist lt. Michael / Mailingliste 5m2. Das passt zur ganz normalen Helligkeitskurve
, wei ich sie ohne Trickes rechne: m0=6,0 n=3,3 (Micha gibt leicht abweichende Werte). Diese Kurve ergibt eine Maximalhelligkeit von 2 mag um den 10. Oktober herum.
Zwei Dinge geben Hoffnung zu einer höheren Helligkeit
1) Michael unterschätzt die Helligkeit in seiner Dämmerungsaufnahme vielleicht
2) Die Wirkung der Vorwärtsstreuung ist nicht in der Prognose berücksichtigt.

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BeitragVerfasst: 14. September 2024, 07:52:45 AM 
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Joseph Marcus prognostiziert in einem S&T-Beitrag eine zusätzliche Helligkeit durch Vorwärtsstreuung von bis zu 7 mag. Referenz ist hier der Wert für einen Phasenwinkel von 90°.

Ich stelle mal meine Rechnung gegenüber, Partikel zwischen 1 und 5 µm Durchmesser, Eigenschaften von kosmischen Staub, Zusatzannahme: Das gesamte Licht wird durch Staub erzeigt und nicht durch Gas. Bei Gas gibt es keine starke Vorwärtsstreuung.
Code:
                                 Joseph    |  Uwe
            Ph.W.      mag0     Δmag mag1  | Δmag  mag1
Sept29.0    100.5°	2.4	–0.3  +2.1 | -0.2  2.2
Oct. 2.0	121.3°	2.2	–1.1  +1.1 | -0.9  1.3
Oct. 5.0	143.3°	2.1	–2.5  –0.4 | -1.7  0.4
Oct. 6.0	150.9°	2.1	–3.2  –1.1 | -1.8  0.3
Oct. 7.0	158.6°	2.1	–4.1  –2.0 | -2.1  0.0
Oct. 8.0	166.1°	2.1	–5.3  –3.3 | -3.4 -1.3
Oct. 9.0	172.1°	2.1	–6.7  –4.6 | -4.6 -2.5
Oct. 9.4	173.0°	2.1	–6.9  –4.8 | -4.8 -2.7
Oct. 10.0	171.5°	2.1	–6.5  –4.4 | -4.5 -2.3
Oct. 11.0	164.9°	2.2	–5.1  –2.9 | -2.6 -0.7
Oct. 12.0	157.0°	2.3	–3.9  –1.6 | -2.0  0.7
Oct. 13.0	148.9°	2.4	–3.0  –0.6 | -1.8  0.8
Oct. 14.0	140.9°	2.5	–2.3  +0.2 | -1.7  1.4
Oct. 15.0	133.2°	2.7	–1.7  +0.9 | -1.3  1.4
Oct. 18.0	112.9°	3.2	–0.7  +2.5 | -0.6  2.6
Oct. 21.0	96.9°	3.8	–0.2  +3.6 | -0.1  3.7
Wie ihr seht, komme ich auf 5 mag Anhebung durch die Steruung. Weniger, aber immer noch viel. Bitte bedenken: Alles Leuchtn muss vom Staub herrühren! Das wird wohl nicht ganz stimmen.

bhmie3 0.5 -10 1.6 1e-5 550 1.1 | awkp 180-$1 2.5*log($2)/log(10)

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Uwe Pilz, Fachgruppen Kometen und Astrophysik/Algorithmen.
Oft benutzte Instrumente: Fujinon 16x70 FMT-SX-2, TMB Apo 105/650, Skywatcher Evostar 120/900 ED, Ninja Dobson 320/1440, Smartscope Dwarf-3


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BeitragVerfasst: 15. September 2024, 17:36:45 PM 
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Die Spannung steigt! Ich hoffe, das Wetter spielt mit!


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BeitragVerfasst: 18. September 2024, 06:01:47 AM 
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Die nächste Messung von Michael Mattiazzo:Am 15. Spetember mit einem 15x70-Fernglas: 4m6 in einer Höhe über dem Horizont von knapp 5 Grad.

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BeitragVerfasst: 22. September 2024, 16:22:26 PM 
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Dauernutzer

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Hallo zusammen,

den Kometen C/2023A3 beobachtete ich Ende Juli / Anfang August mehrmals während meines Aufenthalts auf der Tivoli Southern-Sky Farm in Namibia mit dem dortigen 20" Dobson.

Anbei befinden sich meine Zeichnungen vom 29.07., 30.07. und 05.08.
Im Laufe dieser Zeit fiel auf, dass der Ionenschweif visuell abnahm und dann nicht mehr erkennbar war und dass der Anfang des Staubschweifs über mehrere Bogenminuten ziemlich homogen, aber nach hinten abgeschrägt war. Diese Effekte erkennt man auch auf den Fotos, die in diesem Zeitraum von anderen Fachgruppenmitgliedern remote aufgenommen wurden.

Clear skies

Robin


Dateianhänge:
C2023A3_Collage Tivoli2024.jpg
C2023A3_Collage Tivoli2024.jpg [ 805.3 KiB | 94965 mal betrachtet ]
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BeitragVerfasst: 23. September 2024, 18:10:57 PM 
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Neueinsteiger

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Beiträge: 6
Hier ein erstes Star Analyser-Spektrum eines australischen Beobachters:

https://www.cloudynights.com/topic/9380 ... p=13702346
Dateianhang:
C_2023_A3.jpg
C_2023_A3.jpg [ 95.71 KiB | 94847 mal betrachtet ]
Eine bemerkenswert intensive Natrium-Emissionslinie und keine sichtbaren C2-Emissionsbanden!

Dies ist ein deutlicher Unterschied zum damaligen Spektrum von C/2020 F3 NEOWISE, bei dem die C2-Emissionsbanden gut sichtbar waren:
Dateianhang:
Comet_NEOWISE_SA.jpg
Comet_NEOWISE_SA.jpg [ 177.16 KiB | 94847 mal betrachtet ]
Dateianhang:
Comet_NEOWISE.jpg
Comet_NEOWISE.jpg [ 62.57 KiB | 94847 mal betrachtet ]
Dateianhang:
coma_spectra.jpg
coma_spectra.jpg [ 108.05 KiB | 94844 mal betrachtet ]
Offenbar ist C/2023 A3 tatsächlich ein sehr staubreicher und Kohlenstoff-armer Komet:

https://www.astronomerstelegram.org/?read=16637

Beste Grüsse

Matthias


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BeitragVerfasst: 24. September 2024, 06:09:44 AM 
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Einfach mit dem Teleobjektiv aufgenommen! Ich muss das auch öfter tun, so einen SA100 habe ich ja.

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